Nach dem Oster-Sturm kommt nun typisches April-Wetter

Im Süden Österreichs knickte der Wind am Montag Bäume um
Eine Kaltfront beendet den Föhn und macht dem Sahara-Staub den Garaus. Es wird wechselhaft und kälter.

Über das gesamte Osterwochenende hinweg ist stürmischer bis orkanartiger Wind über weite Teile Österreichs gefegt. Das hat nicht nur an den Nerven der Menschen in den betroffenen Regionen gezerrt, sondern auch für jede Menge Einsätze gesorgt. Bäume kippten auf Straßen und kappten Stromleitungen. Und in vielen Skigebieten war an Betrieb nicht zu denken.

Wie turbulent es in den Bergen zuging, zeigen die am Patscherkofel in Innsbruck gemessenen Windstärken. „Der ist bei Föhn stark exponiert“, erklärt Peter Wölflingseder vom Wetterdienst Ubimet. Auf dem Hausberg der Tiroler Landeshauptstadt wurden Samstag, Sonntag und Montag jeweils Spitzenwerte von rund 160 km/h gemessen. 

29 Grad im Tullnerfeld

Aber auch die Temperaturen in Österreich spielten aufgrund der von Süden mit dem Föhn ins Land getragenen Luftmassen verrückt. „Im Tullnerfeld wurden am Montag 29 Grad gemessen, das ist für Anfang April schon sehr außergewöhnlich“, so der Meteorologe. Bereits am Karsamstag gab es den ersten Sommertag (ab 25 Grad) des heurigen Jahres. Das ist ebenfalls außergewöhnlich früh.

Mit einer von Westen hereinziehenden Kaltfront wurde der Sturmspuk am Montag nach und nach in ganz Österreich beendet. „Damit bricht der Föhn zusammen“, so Wölflingseder. Und auch der seit Tagen in Massen über dem Land hängende Saharastaub ist Geschichte. Die Kaltfront hat einerseits die Südströmung beendet. 

„Es kommt kein Saharastaub mehr nach“, verspricht der Meteorologe. Der Wetterumschwung bringt zudem Niederschläge. „Mit dem Regen wird der Staub rausgewaschen.“

Wetterumschwung

In Westösterreich war das schon am Montag zu beobachten. Im Süden und dem östlichen Flachland tobte da teilweise noch der Sturm. Das Land Kärnten rief die Bevölkerung in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben.

In der Steiermark waren rund 170 Trafostationen wegen Schäden an Stromleitungen nicht in Betrieb und rund 4.000 Haushalte betroffen. Bei den ÖBB konnten gleich mehrere Zugstrecken in der Obersteiermark wegen umgestürzter Bäume zumindest vorübergehend nicht befahren werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Bevor sich das Wetter in Salzburg beruhigte, kippte dort am Montagvormittag ein vom Wind umgeknickter Baum im Pinzgau auf die Loferer Straße und traf ein fahrendes Auto. Die 65-jährige Lenkerin und ihr 69-jähriger Beifahrer wurden verletzt, konnten aber den stark deformierten Wagen selbst verlassen.

In den kommenden Tagen kann man sich auf „typisches Aprilwetter“ einstellen, so Wölflingseder. Es ist schaueranfällig, auf den Bergen kann auch Schnee fallen, sich zwischendurch aber auch die Sonne zeigen. Die Höchstwerte am Dienstag liegen zwischen 10 und 18 Grad.

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