Munitionssicherheit: Soldatinnen aus aller Welt in Österreich ausgebildet

Munitionssicherheit: Soldatinnen aus aller Welt in Österreich ausgebildet
Frauen aus zehn Ländern haben sich in Wr. Neustadt weitergebildet, damit künftig weniger Munition in falsche - potenziell gefährliche - Hände gerät.

Weltweit geraten täglich Waffen und schlecht verwaltete Munition in falsche Hände. Gerade in Zeiten internationaler Konflikte ist das Risiko groß, dass organisierte Kriminelle oder Terroristen diese abzweigen. Passend dazu hat das österreichische Bundesheer nun die erste Schulung für „Waffen- und Munitionslogistik“ abgehalten, die sich nur an Frauen richtet.

Denn gerade im Militärkontext werden zu derartigen Ausbildungen in erster Linie immer noch Männer geschickt, wie Jovana Carapic, Munitionsexpertin vom Internationalen Zentrum für Humanitäre Minenräumung, in Genf (GICHD) erklärt. 

Munitionssicherheit: Soldatinnen aus aller Welt in Österreich ausgebildet

Zehn Soldatinnen, Polizistinnen und UNO-Mitarbeiterinnen aus der ganzen Welt nahmen deshalb an dem Kurs teil, um dann das Erlernte zuhause mit ihren Teams zu teilen. Geleitet wurde die Schulung von der Heereslogistikschule.

Nach eineinhalb Wochen ging die Schulung am heutigen Freitag zu Ende. Der Grund, dass ausgerechnet Österreich die Ausbildung geleitet hat, liegt unter anderem an der besonderen Expertise des Bundesheeres in diesem Bereich.

Wissenstransfer aus Österreich in die ganze Welt

"In Wien befindet sich das Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen. Das Bundesheer berät acht Länder bezüglich der Munitionssicherheit. Dass nun an der Militärakademie in Wiener Neustadt Frauen aus der ganzen Welt diese spezielle Ausbildung erhalten, macht Sinn", erklärte Projektleiter und Munitionsexperte des österreichischen Bundesheeres, Werner Kernmaier bei der Abschlussübung in Großmittel. 

Bei dieser mussten die Teilnehmerinnen unter anderem anhand einer Checkliste prüfen, ob die Munition sicher verwahrt und für den komplikationslosen Transport bereit ist. Berufssoldatin Bose aus Nigeria lobte im Rahmen der abschließenden Übung den Lehrgang: "Wir konnten nicht nur von den Lehrenden, sondern auch voneinander lernen und nehmen das neue Wissen mit in unsere Heimatländer."

Dieser Wissenstransfer soll sich nicht auf den aktuellen Jahrgang beschränken. Bereits 2024 und 2025 sind die nächste Kurse speziell für Munitionssicherheitsxpertinnen geplant.

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