Mordfall Krenn: Gewalt noch nicht feststellbar

Roland Krenns Leiche wurde am Freitag in einem Stall gefunden
Toxikologisches Gutachten soll nähere Aufschlüsse bringen. Untersuchung von Inn-Leiche ausständig.

Die Ermittler sind der Lösung des Kriminalfalls Roland Krenn wieder ein Stück näher gekommen. Beim Toten, der am Freitag in einem Stallgebäude in Haigermoos (Bezirk Braunau) gefunden wurde, handelt es sich um die Leiche des vermissten Salzburgers. Darüber sind sich die Kriminalisten nach der Obduktion am Montag nun sicher. Die Todesursache konnte allerdings nicht bestimmt werden, hieß es von Barbara Fischer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg. "Diese Leiche ist stark verwest gewesen. Insofern war nicht festzustellen, ob es eine Gewalteinwirkung gegeben hat", sagte Fischer. Nähere Aufschlüsse solle ein toxikologisches Gutachten bringen.

Den Hinweis auf die Lagerstätte des Leichnams hatte, wie berichtet, jener 23-jährige Flachgauer gegeben, der bereits am 26. April festgenommen worden ist. Er gab an, einem 28-jährigen Wirten aus Haigermoos (er ist seit dem Wochenende ebenfalls inhaftiert, Anm.) dabei geholfen zu haben, die Leiche Krenns in einem angrenzenden Stallgebäude zu verstecken. "Die Leiche war sehr gut verpackt, sodass auch die Leichenspürhunde nichts bemerkten", schilderte Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg. So sei der Tote gänzlich mit Isolierband umwickelt gewesen.

Der 23-Jährige bestritt allerdings über seinen Anwalt, etwas mit einem Mord zu tun zu haben. Er habe nur dabei geholfen, die Leiche zu verstecken. Auch der 28-Jährige will mit der Tötung Krenns offenbar nichts am Hut haben. Sein Anwalt war am Montagnachmittag für den KURIER nicht erreichbar, meinte aber zuvor gegenüber den Salzburger Nachrichten: "Mein Mandant hat mit einem Mord nichts zu tun."

Die Staatsanwaltschaft gehe dennoch davon aus, dass beide Beschuldigte die Tat gemeinsam geplant und ausgeführt hätten, sagte Sprecherin Barbara Fischer.

Warten auf Anklage

Bereits zum dritten Mal wurde am Wochenende der Schwiegervater von Jenny V. in U-Haft genommen. Das Oberlandesgericht hatte einem Einspruch der Staatsanwaltschaft gegen die Freilassung des Mannes stattgegeben. Er wird des Mordes an der 26-jährigen Tirolerin verdächtigt. Für Rechtsanwalt Werner Tomanek, der die Verwandten der zweifachen Mutter vertritt, steht fest: "Einer Anklageerhebung steht nun nichts mehr entgegen."

Die Leiche der Frau, die Anfang April im Inn gefunden wurde, wird zwar noch in Graz untersucht. "Aber die Beweiskette ist auch ohne das Obduktionsergebnis dicht genug", sagt Tomanek.

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