Eurofighter-Prozess: Mensdorff-Pouilly wegen Geldwäscherei verurteilt

Eurofighter-Prozess: Mensdorff-Pouilly wegen Geldwäscherei verurteilt
"Sie haben gewusst, dass Sie da kriminelles Geld weiterschicken", sagt der Richter. Sechs Monate bedingt; nicht rechtskräftig.

Zum Prozessauftakt war Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly noch bestens gelaunt aufgetreten. Die gute Stimmung verdüsterte sich Montagmittag, am dritten Verhandlungstag im Landesgericht für Strafsachen in Wien allerdings: Der Ehemann von ÖVP-Politikerin Maria Rauch-Kallat wurde zu sechs Monaten bedingter Zusatzstrafe verurteilt; nicht rechtskräftig.

Ausgangspunkt für den Prozess waren Vorwürfe rund um den Eurofighter-Ankauf. Der Lobbyist hatte gute Verbindungen zum Rüstungskonzern BAE. Er habe eine beratende Funktion gehabt, sagt der Angeklagte.

Damals war auch Geld in eine "schwarze Kasse" geflossen. Zwei Millionen davon landeten auf dem Konto einer Wiener Gesellschaft, die Mensdorff-Pouilly gehören soll. Er selbst gab im ersten Prozesstag an, 1,7 Millionen davon abgehoben und weitergegeben zu haben. "So ganz ohne war's mir damals auch nicht, mit so viel Geld in den Sackln rumzurennen", gab er zu. "Aber ich hab sie (die Millionen, Anm.) ja nie besessen." Und: Er habe nie darüber nachgedacht, woher das Geld stamme.

Verschleierung der Geldflüsse

Das sieht der Richter anders: Der Angeklagte hat gewusst, dass er bei der Verschleierung der Geldflüsse geholfen habe. Zwei Millionen seien herumtransferiert worden, 50.000 Euro seien ihm selbst geblieben. Die muss er nun zahlen.

„Gericht ist Gericht, Entscheidung ist Entscheidung“, so Mensdorff-Pouilly nach der Urteilsverkündung. „Ich verstehe es nicht, weil ich nichts angestellt habe.“ Er habe die Herkunft des Geldes nicht überprüft, so Mensdorff-Pouilly vor Journalisten: „Ich habe damals überhaupt nicht darüber nachgedacht“.

Kommentare