Die Vorwürfe gehen ins Jahr 2006 zurück. Damals soll ein EADS-Manager (Eurofighter, Anm.) mit Scheinverträgen und über Umwege 84 Millionen Euro in eine "schwarze Kasse" transferiert haben. Zwei Millionen Euro landeten mit dem Zahlungszweck "Vergütung" auf dem Konto einer Wiener Gesellschaft, die Mensdorff-Pouilly gehören soll. Von diesen zwei Millionen flossen 300.000 Euro als "Darlehensrückzahlung" an eine Gesellschaft in Budapest. Den Rest hob der Lobbyist in bar ab. "So ganz ohne war's mir damals auch nicht, mit so viel Geld in den Sackln rumzurennen", sagt der Angeklagte. Er habe die 1,7 Millionen dann "an den weitergegeben, der mir genannt wurde."
Heute, so gesteht Mensdorff-Pouilly ein, könne man das nicht mehr machen. "Aber damals war das keine Aufregung."
Analyse
Mensdorff-Pouilly hatte gute Verbindungen zum Rüstungskonzern BAE. "Ich habe die beraten." Wozu? "Die wollten von mir politische Probleme analysiert haben." Papierberge habe er aber nicht geliefert. "Das war nicht gewünscht. Ich habe mich mit dem Vorstand getroffen und erklärt, was los ist in Mitteleuropa." Mit dem Eurofighter, so betont Mensdorff-Pouilly, habe er gar nichts zu tun gehabt. "Das habe ich damals versprochen."
Geht es nach seinem Anwalt Sascha König, dürfte das Verfahren gar nicht stattfinden. Schon 2013 wurde Mensdorff-Pouilly vom Vorwurf der Geldwäscherei freigesprochen, zudem sei die Sache verjährt.
Dennoch: 15 Zeugen werden in diesem Verfahren angehört. Ein Urteil dürfte am 13. September fallen.
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