Eines stellte Harald Söros, Sprecher des Innenministeriums, am Montag aber klar: „Wir werden sicher nicht präventiv Polizeibeamte in alle Skigebiete schicken.“ Die Bezirkshauptmannschaften müssten vielmehr als zuständige Gesundheitsbehörden melden, wo der Schuh drückt. Dann könnten die jeweiligen Landespolizeidirektionen Beamte entsenden.
In Niederösterreich hatte zuletzt der Semmering für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Allerdings nicht wegen undisziplinierter Skifahrer oder langer Warteschlangen vor dem Lift, sondern wegen bis zu 4.000 Spaziergängern und Rodlern, die den kleinen Ort in ein Chaos stürzten.
Da die Ferien vorbei sind, rechnet die Polizei nicht mehr mit derartigen Ausnahmesituationen. „Es wird aber in Zukunft verschärfte Kontrollen geben“, sagt Polizeisprecher Heinz Holub.
Die Landespolizeidirektion Steiermark ist bereits an Wochenenden vermehrt mit Streifen rund um neuralgische Skigebiete unterwegs, z. B. am vergangenen Wochenende auf der steirischen Seite des Semmering.
Den jüngsten Aufreger im Bundesland lieferte allerdings der Kreischberg im Bezirk Murau, der am Wochenende mit jenen Problemen kämpfte, die schon aus anderen Skigebieten im Osten Österreichs bekannt sind und eben solche Bilder des Massenansturms lieferte, die in Corona-Zeiten nicht gern gesehen sind.
Allerdings sind laut Geschäftsführer Karl Fussi am Berg beispielsweise am Sonntag nur rund 2.000 Skifahrer gewesen – die Kapazität liege bei 4.000. Um die Stoßzeiten bei der Anfahrt zu vermeiden, wird nun ein Online-Ticket-System mit gestaffelten Zeiten ausgetüftelt.
Bei der LPD Steiermark stellt man jedenfalls klar, dass etwaige Schwerpunktaktionen von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft angeordnet werden müssen. Dies werde man natürlich gerne begleiten, um „notfalls gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden mehr Kontrolldruck aufzubauen“, heißt es.
Salzburg hatte seine Aufregung schon kurz nach den Weihnachtsfeiertagen. Knapp 10.000 Skifahrer waren da in Flachau-Wagrain unterwegs. Seit der vergangenen Woche geht der Trend eher in die andere Richtung. Wie vom KURIER berichtet, planen mehrere Skigebiete, ihr Angebot wegen des geringen Andrangs herunterzufahren oder während der Woche ganz einzustellen. Kontrolliert wurde schon seit Öffnung der Skigebiete, erklärt Polizeisprecherin Irene Stauffer. Nun werde das verstärkt gemacht.
Alles wie gehabt, heißt es von der Polizei in Oberösterreich, wo Hinterstoder in der ersten Phase der Öffnung mit Problemen zu kämpfen hatte. „Bei uns wird das ganz normal, wie auch in den vergangenen Wochen, sein. So hilft die Polizei auf den Parkplätzen mit“, kündigt Polizeisprecher David Furtner an. Mehr Personal komme nicht zum Einsatz. „Wir kommen mit den Regelkräften aus.“
Für Helmut Holzinger, Geschäftsführer der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, sind „verschärfte Kontrollen bei uns kein Thema. Wir haben eher ein anderes Problem, und zwar, dass wir keine Gäste mehr haben.“
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