"Mädchen in Rot" auf Kriegspause bei den Salzburger Festspielen
Das wallend rote Ballkleid wollte die Ukrainerin aus Charkiw eigentlich auf ihrem Maturaball tragen. Dann posierte sie vor ihrer völlig zerstörten Schule. Ihre Tante aus Kanada poste das Bild im Netz. Es wurde weltweit tausendfach geteilt und kommentiert. Ein Sinnbild dafür, dass im Krieg die Zukunftshoffnungen junger Menschen wie Valeriia begraben werden.
Auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) griff die Geschichte von Valeriia und ihrem ausdrucksstarken Bild bei seiner Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele auf. Eine Dame im Publikum wurde dadurch auf die Geschichte aufmerksam und nahm Kontakt mit der Familie auf.
Opernbesuch im wallend roten Kleid
Jetzt bekam die junge Ukrainerin die Gelegenheit, ihr Kleid bei den Festspielen auszuführen: Sie wurde mit ihrer Mutter an die Salzach eingeladen und konnte so eine Pause von Krieg und Zerstörung machen.
Die Initiative ging auf eine Kollegin zurück, wie Ukraine-Konsul Martin Panosch erzählte. Die Salzburgerin helfe aber lieber im Stillen und wolle anonym bleiben. Panosch unterstützte und kümmerte sich im Umfeld des Besuches um die organisatorische Abwicklung.
Drei Tage verbrachten Valeriia und ihre Mutter in Salzburg: Sie besuchten am Marienfeiertag die Oper "Aida" sowie ein Konzert. Der Besuch blieb im Gedränge der Hofstallgasse weitgehend unbemerkt. Sie sei sehr berührt gewesen, sagen Begleiter. Jetzt ist das "Mädchen in Rot" zurück im Kriegsgebiet.
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