Mindestens sechs Tote bei russischem Angriff auf Charkiw

Einsatzkräfte in Kharkiw
Der ukrainische Präsident Selenskij verurteilt den "schändlichen und zynischen Angriff" auf Zivilisten.

Bei einem russischen Angriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw sind am Mittwoch mindestens sechs Menschen getötet worden. 16 weitere Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt, wie der Gouverneur der Region, Oleh Sinegubow, im Messengerdienst Telegram mitteilte. Nach dem Angriff sei ein großes Feuer in einem Wohngebäude ausgebrochen. Ukrainische Streitkräfte schlugen indes einen russischen Angriff in der südlichen Region Cherson zurück.

Ein Hochhaus sei getroffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Medien berichteten, dass ein Marschflugkörper in dem Haus eingeschlagen sei und es in Brand gesetzt habe. Gouverneur Sinegubow teilte mit, dass auch andere Stellen der zweitgrößten Stadt der Ukraine getroffen worden seien. Der Beschuss sei "ziemlich chaotisch".

Selenskij: "Schändlicher und zynischer Angriff auf Zivilisten"

Präsident Wolodymyr Selenskij erklärte auf Telegram, bei dem Angriff sei ein Wohngebäude "völlig zerstört" worden. Es handle sich um einen "schändlichen und zynischen Angriff auf Zivilisten", der "völlig ungerechtfertigt" sei und die "Machtlosigkeit des Aggressors" zeige.

Charkiw im Nordosten der Ukraine liegt nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und wird seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar regelmäßig bombardiert. Den russischen Truppen gelang es jedoch nicht, die Stadt einzunehmen.

Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der Behörden hunderte Zivilisten in der Region Charkiw getötet. Die russischen Streitkräfte konzentrieren ihre Offensive derzeit auf den Osten und den Süden der Ukraine.

In der südlichen Region Cherson schlugen ukrainische Streitkräfte eigenen Angaben zufolge einen russischen Angriff zurück. "Die russischen Streitkräfte haben seit letztem Monat nur minimale Fortschritte gemacht, und in einigen Fällen sind wir vorgerückt", sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch in einem Video. "Was wir hier sehen ist eine 'strategische Sackgasse'."

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