Alarmierende Statistik: Mehr als 10.000 Luftfahrtvorfälle in Österreich

46-219408188
10.700 Ereignisse wurden im Vorjahr in Österreich registriert, heißt es im neuen SUB-Bericht

Die Zahl der Vorfälle und Ereignisse in der zivilen Luftfahrt sind auf einem neuen Rekordniveau – im Vorjahr waren es 10.710. Das entspricht 30 Zwischenfällen pro Tag.

Bei den verzeichneten 112 Unfällen kamen insgesamt 11 Personen ums Leben, 70 wurden schwer verletzt. Einen markanten Anteil haben Unfälle mit Paragleitern. Vier der 2024 tödlich verunfallten und 57 der verletzten Personen waren Paragleiter.

Nur neun Fälle werden untersucht

Mit dem Anstieg der relevanten Vorfälle stieg auch die Zahl der Sicherheitsuntersuchungen durch die Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUB) im Verkehrsministerium – von sieben im Jahr 2023 auf neun im Jahr 2024. Die zwei größten Vorfälle wurden allerdings mittlerweile an die Schweiz und Deutschland abgegeben. Dort werden sie aktuell von der BfU und der SUST durchleuchtet. 

Im Dezember starb ein junger Flugbegleiter einer in Graz notgelandeten Maschine der Swiss Air vermutlich wegen einer untauglichen Schutzmaske. Und im Juni wurde ein AUA-Jet beim Landeanflug auf Wien schwer beschädigt, während der Pilot vorschriftswidrig am WC saß.

In beiden Causae ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs gegen vier Beamte des Ministeriums.

Auf Schiene

Im Bereich Schiene wurden laut dem am Montag im Parlament vorgestellten Bericht mit 3.919 etwas weniger Vorfälle als im Jahr davor gemeldet (2023: 3.998 Vorfälle). Davon wurden 1.277 Meldungen von der SUB als Unfälle, 2.230 als Störungen und 412 als sonstige Ereignisse, für die eigentlich keine Meldepflicht besteht, eingestuft.

Bei den lediglich zwei eingeleiteten Sicherheitsuntersuchungen ging es um eine Kollision sowie um einen Brand.

Schifffahrt meldete 35 Vorfälle

Im Bereich Schifffahrt lag die Zahl der gemeldeten Vorfälle bei 35 und damit über den 21 gemeldeten Vorfällen des Jahres 2023. Davon wurden von der SUB 19 Fälle als Unfälle und ein Fall als schwerer Unfall qualifiziert. Während sich in den Vorjahren keine Notwendigkeit zu einer näheren Untersuchung ergeben hatte, wurde 2024 aufgrund des gemeldeten schweren Unfalls eine Sicherheitsuntersuchung der SUB eingeleitet. Eine Person wurde 2024 als vermisst gemeldet, zudem gab es 19 Leichtverletzte.

Kommentare