Lernhaus Kufstein zeigt bereits Wirkung

Kurier Lernhaus
Hilfsprojekt: Erste Lernerfolge bei Kindern.

Lea gehört zu den Kindern, die von Anfang an im Lernhaus in Kufstein Nachhilfe genommen haben. Im Mai ging das Projekt in der Bezirksstelle vom Roten Kreuz an den Start. Inzwischen kommen 16 Volksschüler an zwei Tagen der Woche, um unter Anleitung von Freiwilligen Hausübungen zu machen und zu lernen. "Es geht schon ein bisschen besser", erzählt die 10-jährige Lea, die vor allem in Deutsch ihre Schwierigkeiten hat. Beim Diktat kämen oft "Wörter, die ich noch nie gehört habe", sagt Lea, deren Mutter aus Marokko stammt.

Offiziell eröffnet

Das gemeinsame Projekt von Rotem Kreuz und KURIER Aid Austria richtet sich vor allem an bildungsferne Schichten, die sich Nachhilfe oft gar nicht leisten können. "Es ist sehr schön zu sehen, dass das Konzept funktioniert. In Wien haben wir bereits Kinder, die mit ausgezeichnetem Erfolg ins Gymnasium wechseln", erzählte Manfred Katzenschlager, der Geschäftsführer von KURIER Aid Austria, der unlängst zur offiziellen Eröffnung des Lernhauses nach Tirol angereist ist. Es ist das erste in Westösterreich und bereits das fünfte bundesweit.

Überzeugt von dem kostenfreien Angebot ist auch Katharina Sieberer-Nagler, die Direktorin der Volksschule Kufstein Stadt: "Erste Lernerfolge sind bereits jetzt bei den Kindern bemerkbar." Für Heinrich Scherfler, Bezirksstellenleiter vom Roten Kreuz Kufstein, ist vor allem wichtig, "dass es den Kindern Spaß macht". Für Lea scheint das zu gelten. "Ich komme gerne her", sagt sie.

Weiterer Bedarf

Geht es nach den Projektbetreibern, soll das Angebot noch auf weitere Tage ausgedehnt werden. Der Bedarf wäre vorhanden. Doch vorerst fehlt es noch an zusätzlichen Freiwilligen. Die müssen laut Scherfler einerseits Geduld mitbringen. Ansonsten gilt, dass die Betreuer nur sattelfest in den Volksschulinhalten sein müssen. Und die heißen lesen, rechnen, schreiben.

Das Projekt wird von einer pädagogischen Leitung begleitet, die durch KURIER Aid Austria finanziert wird. Wenn es gelingt, weitere Betreuer zu gewinnen, soll der Schulungsraum beim Roten Kreuz, in dem sonst Erste-Hilfe-Kurse stattfinden, an zwei weiteren Nachmittagen pro Woche zum Lernhaus werden. (Infos bei Interesse bei der RK-Bezirksstelle Kufstein, Telefon: 05372/6900-0).

Die Lernhäuser sind als sinnvolle Ergänzung zur Schule gedacht. Sie sollen helfen, Kindern unabhängig von ihrem sozialen Status gleiche Chancen zu ermöglichen. Die Eröffnung weiterer Häuser ist angedacht.

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