Lawinengefahr: Bundesheer hält 420 Soldaten und Hubschrauber bereit

Ein vom Hubschrauber abgeworfener Sprengsatz zündet, die Lawine wird kontrolliert ausgelöst
In NÖ und Tirol herrschte teils erhebliche Lawinengefahr, auch in anderen Bundesländern ist die Lage fragil. 420 Alpinsoldaten und Hubschrauber stehen in Bereitschaft.

In Niederösterreichs Bergen hat am Montag mit Ausnahme der Gutensteiner Alpen in Höhen ab 1.100 Meter erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) geherrscht. Zuvor rief der Lawinenwarndienst Warnstufe 3 der fünfteiligen Skala in Osttirol aus.

Auch am Dienstag ist in großen Teilen Österreichs die Schneelage sehr fragil. Um im Ernstfall rasch handeln zu können, hält das Bundesheer über 400 Soldatinnen und Soldaten und bis zu drei Hubschrauber rund um die Uhr bereit, wie man in einer Aussendung mitteilte.

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Das Bundesheer hält etwa 420 Alpinsoldatinnen und -soldaten, Gebirgsexperten und drei Hubschrauber für Lawineneinsätze bereit. Diese Kräfte können im Bedarfsfall aufgestockt werden, wie man erklärt.

Die speziell für das Hochgebirge ausgerüsteten und ausgebildeten Kräfte stehen bis mindestens Ende April 2024 für Assistenzeinsätze zur Verfügung. Mit diesen insgesamt 16 Lawineneinsatzzügen und -gruppen in sieben Bundesländern und drei Hubschraubern könne das Bundesheer besonders rasch zivile Einsatzkräfte unterstützen. 

Ein S-70 "Black Hawk" befreit mit Hilfe seiner Down-Wash genannten Abwinde Bäume und Stromleitungen von der Schneelast.

Ein Soldat wirft einen Sprengkörper aus einem "Alouette"-Hubschrauber.

Ein vom Hubschrauber abgeworfener Sprengsatz zündet, die Lawine wird kontrolliert ausgelöst

Die Spezialisten der Lawineneinsatzzüge sind in der Verschüttetensuche und in Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Lawinenunglücken ausgebildet.

In folgenden Bundesländern sind Einheiten in Rufbereitschaft:

  • In Salzburg sind zurzeit über 100 Soldatinnen und Soldaten rufbereit.

  • Ungefähr 150 Soldatinnen und Soldaten könnten in Tirol im Ernstfall zivile Einsatzkräfte unterstützen.

  • Um im Notfall sofort bereit zu sein, wurde in Kärnten für ungefähr 30 Soldatinnen und Soldaten Rufbereitschaft angeordnet.

  • In Vorarlberg hält das Bundesheer etwa 60 Soldatinnen und Soldaten bereit.

  • Des Weiteren sind etwa 30 Soldatinnen und Soldaten in Oberösterreich, über 20 in Niederösterreich (stationiert in Amstetten und Wr. Neustadt) und ungefähr 30 in der Obersteiermark rufbereit.

 

Derzeit stehen laufend ein „Black Hawk“ S-70, ein Agusta Bell 212-Hubschrauber und eine „Alouette“ III für Assistenzeinsätze zur Verfügung. Die Aufgabe der Soldatinnen und Soldaten ist es, die meist zuerst vor Ort befindlichen zivilen Kräfte bei Bedarf zu verstärken. Des Weiteren können die Soldatinnen und Soldaten der Einsatzzüge bei massivem Schneefall zum Abschaufeln von Flachdächern und Ähnlichem ausrücken. 

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„Über die Wintermonate halten sich in ganz Österreich speziell ausgebildete Alpinsoldatinnen und -soldaten bereit. Unsere Soldatinnen und Soldaten können mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise bei Katastropheneinsätzen, Einsätzen im unwegsamen Gelände sowie bei jeder Witterung professionell und schnell dort helfen, wo sie gebraucht werden", sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

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