Laut Studie leiden fünf Prozent der Ischgl-Corona-Opfer an Long Covid

Laut Studie leiden fünf Prozent der Ischgl-Corona-Opfer an Long Covid
Umfrage: Über drei Prozent hospitalisiert, 32 Tote - Verbraucherschutzverein geht von Prozessbeginn im Herbst aus.

Fünf Prozent all jener, die sich im Februar und März 2020 im Tiroler Skiort Ischgl (Bezirk Landeck) mit dem Coronavirus infiziert hatten, leiden bis heute an Long Covid-Symptomen. Das ergab eine Umfrage des Verbraucherschutzvereins (VSV). Über 6.000 Touristinnen und Touristen aus aller Welt hätten sich gemeldet, so der VSV in einer Aussendung am Dienstag. Über drei Prozent der im Zuge einer Umfrage kontaktierten Touristen mussten im Krankenhaus behandelt werden, 32 Personen starben.

Schlaganfälle

Der Obmann des VSV, Peter Kolba, bezeichnete die von den Befragten geschilderten Long Covid-Symptome wie Kopfschmerzen, fehlende Ausdauer, Leistungsknick, Schlafstörungen, Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn sowie Kurzatmigkeit als "Folgen des Behördenversagens". In einem Fall habe es auch zwei Schlaganfälle gegeben.

Der VSV organisiert derzeit Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich. Rund zehn Klagen seien bei Gericht, im Herbst würden es hunderte sein, so der VSV. "Wir hören, dass angeblich neue Verhandlungstermine erst für den Herbst 2021 geplant sein sollen. Bis dahin werden wir Klage um Klage einbringen," kündigte Kolba an.

Schadenersatz

Schadenersatzansprüche verjähren binnen drei Jahren. "Wir werden jedenfalls alle Ansprüche rechtzeitig vor Ende der Verjährungsfrist einbringen", versicherte Kolba und setzte allenfalls Hoffnung in eine 2024 neu gewählte Regierung: "Wenn diese Regierung keine vernünftige außergerichtliche Lösung anbieten will, dann besteht gute Hoffnung, dass das eine neue Regierung neu bewertet." Der VSV hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im September 2020 ersucht, einen "Runden Tisch" zu organisieren.

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