Laudamotion: Mitarbeiter mussten "dubiose" Geldtransporte durchführen
Laudamotion-Flugbegleiter sollen seit dem vergangenen Jahr große Mengen an Bargeld in ihren Fliegern mittransportiert haben. Bei dem Geld habe es sich um Bareinnahmen aus Bordverkäufen gehandelt, die von einem Stützpunkt zum nächsten geflogen wurden, wie ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter berichteten.
Die Gewerkschaft bezeichnet die Vorgänge als "dubios", Ryanair streitet die Vorwürfe ab. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche des Magazins profil, des ORF-Report sowie der deutschen Zeitung Welt und des deutschen Südwestrundfunk (SWR) hervor.
Üblicherweise würden Bargeldeinnahmen von Flügen in einen Tresor kommen und dann von einer Geldtransportfirma abgeholt, berichteten ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter laut "profil". Bei Laudamotion sei das Geld allerdings in roten Taschen - sogenannten "Cash-Bags" - von den Mitarbeitern über mehrere Stationen nach Mallorca geflogen worden, wo es ihnen dann von einem Ryanair-Mitarbeiter abgenommen worden sei.
Bis zu 60.000 Euro
Bis zu 60.000 Euro seien auf diese Art von einer Station zur nächsten geflogen worden, aufgeteilt in Tranchen von knapp unter 10.000 Euro pro Laudamotion-Bordmitarbeiter. Am Ende sei das Geld in Dublin gelandet, heißt es in dem Bericht.
Generell ist der Transport von Bargeld in der EU legal und nicht mit einer Höchstgrenze limitiert. Beträge von mehr als 10.000 Euro müssen jedoch beim Zoll deklariert werden.
Die Gewerkschaft bezeichnete die Vorgänge als "dubios". Von anderen Fluglinien habe er derlei zuvor nie gehört, sagte der vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart laut "profil". Er sprach von einem "einmaligen und einzigartigen Vorgang in der österreichischen Luftfahrtgeschichte".
Ryanair stritt die Vorwürfe indessen ab. "Die Behauptungen verärgerter ehemaliger Mitarbeiter entsprechen nicht der Wahrheit," zitieren profil und ORF die Fluglinie.
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