Programm im Zirkuszelt
Der künstlerische Plan der Theaterleitung ist durchdacht: „Wir wollten nicht in ein Ausweichquartier übersiedeln, sondern zeigen Stücke, die zum Zelt passen“, erzählt Intendant Carl Philip von Maldeghem, dass die Zirkus-Atmosphäre mit ihrem verträumten Charme Teil des Programmes ist. Das Ensemble wird in vier Produktionen auch artistisch aktiv. Als Auftakt wird „Kasimir und Karoline“ (Ödön von Horvath) zu beklatschen sein. Die Handlung spielt am Oktoberfest, im Umfeld der Pfingst-Dult am Messeareal wird man hier eine gute Nachbarschaft eingehen. Auf der Bühne ist ein gigantisches „Wheel of Steel“ zentrales Element für akrobatische Leistungen.
Carmen, Peter Pan und Cabaret folgen. Nach den Monaten Mai und Juni im Zelt geht das Theater in die Sommerpause. Im Herbst wird die „Bühnen-Reise durch die Stadt“ dann weiter in den Festspielbezirk ziehen.
Technik und Stühle neu
Die Arbeiten im Haus am Makartplatz starten mit Anfang Mai: Saniert werden vor allem Bühnentechnik und Zuschauerraum. 27 sogenannte Handkonterzüge, die noch mit purer Muskelkraft bedient werden, sind nicht mehr zeitgemäß. Eine elektrische Steuerung soll die Arbeitsbedingungen hinter dem Vorhang erleichtern und das Theater insgesamt zukunftsfit machen. Auch Beleuchtung und Audiotechnik werden auf den neuesten Stand gebracht. „Dabei unterscheiden wir uns von vielen deutschen Häusern, die aus Kostengründen gar nicht mehr erneuert werden“, ist Intendant von Maldeghem froh, dass Stadt und Land rund 13,6 Millionen Euro in die Hand nehmen.
Der Charme des historischen Hauses soll jedenfalls erhalten bleiben, wie auch der Intendant betont. Er ergänzt: „Die dominante Farbe im Zuschauerraum wird rot bleiben.“ Neue Stühle erlauben gleichviele Plätze und doch mehr Beinfreiheit. von Maldeghem: „Am Balkon wird es die größte Veränderung geben. Der Mittelgang kommt weg und wird gewinnen Raum für sehr schöne Plätze.“ Knarzende Sitze sollen bald der Vergangenheit angehören. Landeskonservatorin Eva Hody begleitet die Planung, wo sehr behutsam vorgegangen werden muss.
Goldstuck bald sichtbar
Das architektonische Erbe im Landestheater hat viele Facetten: Übermalte Goldelemente aus der Gründerzeit, die an der Logenbrüstung zum Vorschein kamen, sollen jetzt wieder freigelegt werden.
Sorge, nach der Corona-Flaute wieder Publikum zu verlieren, hat Intendant von Maldeghem nicht: „Viele Zuschauer sagen uns, dass sie gespannt sind, mit uns diese Reise zu gehen.“ Im November wird das Landestheater dann am Makartplatz wieder seinen Betrieb aufnehmen.
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