„Labors der Zukunft“ für die Wiener Seestadt

„Labors der Zukunft“ für die Wiener Seestadt
Der Biopharma-Konzern Takeda baut um 130 Millionen Euro ein neues Forschungszentrum in Aspern. Wien setzte sich als Standort gegen Boston durch

Weiterer Zuwachs für Wien als Life-Science-Standort: Nach der Erweiterung von Boehringer Ingelheim in Meidling und dem Neubau von Hookipa in Aspern lässt der japanische Pharmakonzern Takeda mit einer Großinvestition aufhorchen. Bis 2025 wird in der Seestadt ein neues Gebäude für die Forschung und Entwicklung biotechnologisch hergestellter Arzneimittel gebaut. 120 bis 130 Millionen Euro werden dafür in die Hand genommen.

Es handle sich um eine der größten Investitionen des Unternehmens in den vergangenen Jahren, betonte Manfred Rieger, Standortleiter des Forschungs- und Entwicklungsbereiches bei Takeda Österreich. Bei der Standortwahl habe sich Wien gegen BostonUSA  durchsetzen können.

Takeda (vormals Shire, vormals Baxter, vormals Immuno) ist mit 4.500 Beschäftigten neben Novartis der größte Pharma-Arbeitgeber in Österreich. In Wien sind 3.000 Mitarbeiter vor allem im Plasma-Werk in Donaustadt beschäftigt. Eine weitere Produktion befindet sich in Orth an der Donau.

„Labors der Zukunft“ für die Wiener Seestadt

Plasma-Produktion von Takeda in Wien-Donaustadt

„Das Labor der Zukunft in der Seestadt Aspern wird internationale Maßstäbe setzen“, sagt Rieger. Der Forschungsfokus liegt auf biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln – sogenannten Biologika – und Gentherapie. Hauptanwendungsbereiche sind Neurologie, Onkologie sowie seltene Erkrankungen.

„Labors der Zukunft“ für die Wiener Seestadt

Das neue Gebäude

250 Forscher

In den Labors werden 250 Forscherinnen und Forscher einziehen, die aus den anderen Takeda-Standorten zusammengezogen werden. Es gebe auch noch Platz für Neueinstellungen, heißt es auf Nachfrage. Das Investment sei ein langfristiges Bekenntnis zum Standort Wien, so Rieger.

Die Geschichte der Firma reicht bis ins Jahr 1953 zurück, als das Österreichische Institut für Hämoderivate in Wien gegründet wurde. Daraus entstand die Immuno AG, die in den 1990er-Jahren von Baxter geschluckt wurde. Die Sparte ging von dort später an Shire. Der japanische Pharmariese Takeda übernahm schließlich 2018.

Technologie-Hotspot

Für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigt die Ansiedelung, dass „unser Technologie-Hotspot Seestadt hochgradig attraktiv für Forschungsunternehmen“ ist. Insgesamt sind in Wien nun 600 Unternehmen mit 41.000 Beschäftigten im Bereich Life-Science tätig. Mit einem Umsatz von 13,3 Mrd. Euro ist dieser Bereich in den vergangenen sechs Jahren um ein Drittel gewachsen.

Unterstützt wurde Takeda bei der Suche nach der richtigen Immobilie von der Standortagentur der Stadt Wien. Das Gebäude selbst wird als „Green Building“, also unter Berücksichtigung vieler ökologischer Gesichtspunkte und Energieeffizienz errichtet. Die Grünflächen sollen im Stil des Takeda Gartens in Japan gestaltet werden. Finanzpartner ist die UniCredit Leasing.

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