Auch der Juni, der als schwächster Monat bei den Thermen gilt, werde mehr nachgefragt. Neben Stammgästen würden auch neue Kunden anfragen. „Die Gäste sind sehr hungrig auf das Angebot“, resümiert Prisching.
Eine Einschätzung, die Pamela Binder für die Tourismusregion Ausseerland im steirischen Teil des Salzkammergutes teilt. „Die Buchungslage für Pfingsten ist schon sehr gut. Die Stammgäste haben regelmäßig Kontakt mit den Betrieben gehalten“, schildert die Tourismusverband-Chefin. „Und haben versichert, wenn’s wieder aufgeht wir sind da.“ Es sei ein „irrsinniger Freiheitsdrang“ zu merken: „Die Leute wollen raus. Nicht nur die Touristen, sondern auch die Einheimischen“, überlegt Binder. „Die Wirte berichten mir, dass sich viele Leute schon den Tisch fürs erste Schnitzerl gesichert haben.“
Die Lust auf einen Ortswechsel nach monatelangem Lockdown zeigt sich auch im Buchungsverhalten der Österreicher, die aber mehr denn je auf Sicherheit Wert zu legen scheinen was ihre Buchungen betrifft: „Menschen tendieren zu Nahzielen“, stellt Mario Gruber vom Thermen- und Vulkanland Steiermark fest. „Damit besteht die Hoffnung, dass es sofort mit dem Urlaub losgehen kann, wenn geöffnet wird.“
Ähnlich ist die Lage in Kärnten. „Pfingsten ist schon gut gebucht“, betont Sigismund Moerisch, Fachgruppenobmann der Hotellerie in der Kärntner Wirtschaftskammer. „Die Nachfrage ist extrem, die Rückmeldungen der Betriebe sind positiv. Ich habe den Eindruck, ganz viele Menschen sitzen schon auf gepackten Koffern.“
Gurgeltests sind parat
Die Sicherheits- und Hygienekonzepte seien fertig, versichert Moerisch, er sehe auch kein Problem mit der Umsetzung von Test- oder Impfpasskontrolle sowie Registrierungspflicht. Auch für längere Aufenthalte sei vorgesorgt, unter anderem mit PCR-Gurgeltests oder Lollipoptests für Kinder. „Wenn ein Urlauber eine Woche bleibt, dann macht er das halt zwei Mal, natürlich kostenlos“, beschreibt Moerisch.
Auch in Oberösterreich steigen die Anfragen nach Zimmern rasant. Grund dafür sei laut Hans Wieser, Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus GmbH, die Planungssicherheit, die mit dem Datum 19. Mai gegeben wurde nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die Gäste. „Auch in unseren größten Märkten Deutschland und Tschechien wurde das alles wahrgenommen. Das merken wir an einer Vielzahl von Anrufen, die wir auch aus diesen Ländern erhalten“, betont Wieser.
Große Nachfrage
Ebenso würden österreichische Gäste jetzt vermehrt buchen. So etwa für das Pfingstwochenende: „Wir haben viele Stammgäste, die nicht kommen konnten und ihren Urlaub immer wieder verschoben haben.“ Diese planen nun zu Pfingsten oder im Sommer zu verreisen. „Der Anfragedruck ist groß“, so Wieser.
Das Interesse an dem ersten Kurzurlaub sei enorm, bestätigt auch die Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH. Für einen Aufenthalt in der Region würden sich jedoch derzeit naturgemäß Österreicher melden, da die Einreiseverordnung Österreichs samt Quarantäneauflagen derzeit noch gilt - speziell Wiener scheint es in das Salzkammergut zu ziehen. Nachgefragt würden derzeit vor allem Mountainbiken und Wandern.
Seitens des Oberösterreich Tourismus heißt es genauso, dass die Nachfrage bei Beherbergungsbetrieben mit Bekanntgabe der Öffnung „sprungartig“ gestiegen sei: „Corona hat unser Reiseverhalten grundlegend verändert. Im Urlaub geht es den Menschen mehr denn je um eine Auszeit vom Alltag“, sagt Geschäftsführer Andreas Winkelhofer. „Es zieht die Menschen in ländliche Gebiete. Dabei werden näher gelegene Destinationen und Unterkunftsmöglichkeiten mit viel Freiraum bevorzugt.“
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