KURIER-Event am Traunsee: "Tiefenrausch Live"

Otto Jaus, Silvia Schneider und Paul Pizzera sind mit dabei
Forschung, Abenteuer und einzigartiges TV-Erlebnis: Am 24. September geht es mit einem U-Boot an die tiefste Stelle des Sees – exakt auf 191 Meter.

Im Vorjahr war es der höchste Berg Österreichs, heuer ist es der tiefste See: Lukas Steiner-Bauer, Projektleiter von Tiefenrausch LIVE, springt vom Großglockner in den Traunsee, bildlich gesprochen. Hatte die Begehung des Berges mit Sänger Andreas Gabalier aber eher mehr Abenteuercharakter, liegt dem aktuellen Projekt ein Forschungsgedanke zugrunde: Tiefenrausch LIVE will der Erde eine Stimme geben.

Der Planet ist nämlich nicht still, sondern bietet eine Geräuschkulisse: Die Erde ist in Bewegung, sie schwingt – und alles, das in Bewegung ist, macht ein Geräusch. Allerdings ist dies im Fall des Planeten so leise, dass Menschen es nicht hören können. Seine Vibrationen bewegen sich im Millihertz-Bereich, das menschliche Hörvermögen beginnt aber bei Tönen ab etwa 20 Hertz.

Doch der „Klang der Erde“ kann mit einiger technischer Raffinesse hörbar gemacht werden: Dazu wurden mithilfe von Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und des Bundesheeres vier spezielle Messgeräte angebracht: Je ein Seismometer auf dem Gipfel und am Fuß des Traunsteins, ein Seismometer in 13 Meter Tiefe sowie ein Hydrofon am tiefsten Punkt des Sees in 191 Metern Tiefe.

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Dorthin taucht am 24. September das U-Boot P-63 ab, um das Messgerät zu bergen. Danach wird aus all den Aufnahmen, die Seismometer und das Hydrofon seit Juni gemacht haben, der Klang der Erde hörbar gemacht: Das Material aus drei Monaten wird rasend schnell vorgespult, das ergibt einen Ton in einer für Menschen hörbaren Frequenz.

Erstmals wird dieses Geräusch im TV-Event Tiefenrausch LIVE zu hören sein. Das Projekt vereint gleich mehrere Premieren: Den ersten Tauchgang in den tiefsten See Österreichs mit einem U-Boot; die Aufnahme des Klangs der Erde in der Form war ebenfalls noch nie da. Und das alles live fürs Publikum zu Hause und vor Ort.

KURIER-Event am Traunsee: "Tiefenrausch Live"

Im Dezember 2021 tauchte Philippe Epelbaum erstmals nicht nur mit Taucherausrüsten ab, sondern mit einem U-Boot – seinem U-Boot, dem einzigen für kommerzielle Zwecke zugelassenem dieser Art. Am 24. September pilotiert Epelbaum die rund fünf Meter lange, 2,5 Meter breite und 6,5 Tonnen schwere P-63 für das KURIER Medienhaus-Projekt Tiefenrausch LIVE an die tiefste Stelle des Traunsees – exakt auf 191 Meter.

KURIER: Ein U-Boot  zu besitzen, ist ungewöhnlich. Wie kam es dazu?
Philippe Epelbaum: Ich bin fast mein ganzes Leben getaucht, schrittweise habe  ich mich zum technischen Taucher weitergebildet, da kommt man im Gegensatz zu Sporttauchern  tiefer hinunter, bis zu 150 Meter und mehr sind mit entsprechendem Aufwand und Risiko möglich. Das hat sich durch das Wracktauchen so ergeben, da konnte ich noch unberührte Wracks besichtigen. In den Kreisen der technischen Taucher habe ich erfahren, dass es da ein brachliegendes U-Boot gibt, das  früher  für Inspektionen in  Seen und Stauseen sowie Such- und Bergungsaufgaben von Behörden eingesetzt worden ist.

U-Boote kennt man meist nur aus Filmen oder Büchern. Wie fühlt sich das an, darin abzutauchen?
Das sind einmalige Spannungserlebnisse, die mit nichts zu vergleichen sind.  Ab etwa 30 Metern fängt es an, dunkel zu werden, je nach Sonnenstand. Ab 60 Metern ist es praktisch stockfinster. Ab da kommen starke Scheinwerfer zum Einsatz. Man schwebt dann quasi im Wasser, alles passiert in Ruhe, wie in Zeitlupe. Wenn unsre Passagiere wieder aufgetaucht sind, sind sie im ersten Moment alle sprachlos – und dann sprudelt nur so aus ihnen heraus, was  sie erlebt haben. Das ist ein sehr, sehr intensives Erlebnis, das geht auch meinen Kollegen und mir immer noch so, obwohl wir schon viele Tauchfahrten unternommen haben.

Würde ich mit Ihnen tauchen wollen – wie viel  kostet das? Und muss ich Ihnen wie beim Bungee-Jumping verraten, wie viel ich wiege?
Ein Tauchgang kostet 490 Schweizer Franken (rund 508 Euro, Anm.) Und ja, die Passagiere werden gewogen, Besatzung und Gäste sind das Lebendgewicht. Der Rest wird kompensiert mit Blei, vergleichbar mit dem Bleigurt eines Tauchers. Die Schwierigkeit ist nicht, dass das U-Boot wieder hochkommt, sondern es erst einmal runter zu bekommen, dafür habe ich Motoren und einen Regulationstank. Hoch kommt es immer, das ist reine Physik. Das ist vergleichbar mit einer leeren, verschlossenen Flasche, die man unter Wasser drückt: Sobald man sie loslässt, kommt sie sofort wieder hoch.

Sie pilotieren die P-63 im Traunsee. Was reizt Sie an diesem Projekt?
Die Idee ist einfach sehr spannend, auch mit dem  Hintergrund, den Klang der Erde einzufangen. Außerdem soll es dort ja besonders klares Wasser geben. Für uns ist das auch eine Premiere, normalerweise haben wir während des Tauchens ja keine feste Verbindung zu der Oberfläche, sondern nur über Funk. Diesmal ist das anders, wir haben ein Live-Kabel dabei, das war in der  technischen Umsetzung  schon eine große Herausforderung. Wir haben einen Test in 200 Metern Tiefe gemacht, es hat sehr gut funktioniert.

Apropos funktioniert – was, wenn etwas nicht klappen sollte bei einem Tauchgang? Wie lang kann die P-63 im Wasser bleiben?
Bis zu drei Tage lang. Wir haben Nahrung dabei, chemische Toiletten und auch Spiele zur Zerstreuung. Und es gibt erprobte Rettungsszenarien mit Tiefseetauchern und einem Unterwasserroboter, aber das war zum Glück noch nie nötig.

Was ist mit Trinkwasser?
Da drehen wir dann einfach einen Hahn auf und Sie können trinken, bis der See leer ist.

 

Das TV-Event

Der Tauchgang am 24. 9. wird live auf kurier.at und schauTV übertragen, zudem gibt es ab 1 .9. aufwendig gestaltete Dokus  
Informationen: www.kurier.at/tiefenrausch 

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