Gegen KPÖ-Stimmen gehisst: Israelische Flagge am Grazer Rathaus weg

Flagge am Grazer Rathaus
Begründet wird dies mit Nationalfeiertag. Nach Ausladung zur Gedenkfeier in der Synagoge lädt KPÖ-Chefin Kahr die jüdische Gemeinde zu Gespräch ein.

Noch Donnerstagabend lud die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) den Präsidenten der jüdischen Gemeinde, Elie Rosen, zu einem Gespräch ein. Rosen betonte, er werde reagieren: Zuvor war bekannt geworden, dass die KPÖ inklusive Bürgermeisterin von den Gedenkfeierlichkeiten an die Pogromnacht ausgeladen worden waren, die am 8. November in der Grazer Synagoge stattfinden.

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Begründet wurde der Schritt dahingehend, dass sich die Kommunisten über die Jahre hinweg „unmissverständlich positioniert“ hätten: So habe die KPÖ bereits 2006 gegen "Krieg, Besatzung  und Unterdrückung“ im Nahen Osten aufgerufen, betonte Rosen gegenüber dem ORF.

Dass die KPÖ im Gemeinderat vergangenen Woche gegen das Hissen der israelischen Flagge am Rathaus votierte und von den anderen Parteien überstimmt werden musste, dürfte da ebenfalls mitspielen. Kahr reagierte jedenfalls verwundert auf die Vorwürfe: Die KPÖ habe gegen Faschismus gekämpft, ihr sei schon deshalb kein Antisemitismus vorzuwerfen.

Die Flagge ist weg, kommt aber wieder

Apropos Flagge: Sie wurde nach wenigen Tagen wieder abgenommen.  Aus dem Büro der Bürgermeisterin hieß es, dies habe mit dem Nationalfeiertag zu tun, an dem ausschließlich die österreichische Fahnen zu sehen sei.

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Zudem werde eine neue, vom Format passende israelische Flagge bestellt: Jene, die als Zwischenlösung quer montiert worden sei, passe nicht in die vorhandenen Verankerungen am Rathaus. Die neue Flagge werde dann am Rathaus zu sehen sein.

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