Dazu hat er Fakten über die Figur Kurt Ostbahn zusammen getragen oder Erinnerungen an bestimmte Auftritte der Band geschildert. „So, dass ein anderer Fan aufblättern kann, und sagen, schau, auf dem Konzert war ich auch“, sagt Steinacher.
Eine Zeitreise
Die Idee kam ihm im April des Vorjahres. Coronabedingt war in der Veranstaltungsbranche nicht viel los außer „verschieben und absagen“, bedauert Steinacher. Ein Kollege habe ihn dann auf die Idee gebracht, sein Archiv aufzuarbeiten.
„Das war dann in der tristen Zeit auch eine schöne Zeitreise in meine Jugend für mich“, erzählt der 49-Jährige. „Ich bin ja nie in die Disco, das war nicht so meins. Ich bin zu Ostbahn-Konzerten gegangen.“
Die Band kannte ihn dann schon, den Fan, der stets bei den Konzerten in der ersten oder zweiten Reihe stand. „Da fällt man dann halt auf“, erinnert sich Steinacher, der Willi Resetarits eines der ersten Exemplare des Kalenders für 2022 persönlich überreichte.
Der Kalender wurde mittlerweile schon in zweiter Auflage gedruckt und ist auf Steinachers Homepage erhältlich. Ein Stück kostet 30 Euro.
Persönliches Museum
Von der Band um Resetarits und dessen 2003 offiziell in Pension gegangenem Alter Ego Kurt Ostbahn erhielt Steinacher im Lauf der Jahre ebenfalls kleine Kostbarkeiten für sein persönliches Museum: eine Sonnenbrille von Resetarits, eine Gitarre von Miki Liebermann alias Lilli Marschall, den Hut von Schlagzeuger Helmut Grössing alias Eduard Jedelsky.
Das ist eine Kopfbedeckung, die aber auch immer wieder einmal auf der Bühne zu sehen ist, denn: Seit 2011 gibt es auch Reunion-Konzerte, und da braucht Jedelsky seinen Hut. „Dann kommt der Anruf, Joachim, es ist wieder soweit, bring den Hut mit“, so Steinacher.
Im Juli 1989 war es übrigens zum ersten Mal für Steinacher so weit. Auf den Kasematten am Grazer Schloßberg gab es ein Konzert: Der Schüler wollte damals Andy Baum hören, der im Vorprogramm eines gewissen Kurt Ostbahn auftrat.
„Von dem hab’ ich damals noch nichts gehört gehabt“, erinnert sich der Grazer. „Aber das war so fesselnd, der Mensch hat so eine Magie.“
Stoff für Diskussionen
Zudem brachte der Ostbahn-Kurti den Hauch Rebellion ins beschauliche Schülerleben. „Das waren damals die wilden Rabauken“, schildert Steinacher.
Er begann, der Band nachzureisen: „Da hat es schon Diskussionen mit den Eltern gegeben.“
Das Taschengeld ging für das Hobby drauf, er habe viel in Zügen für die Schule gelernt. „Dann war ich der Einzige mit einem Sehr gut auf eine Mathematik-Schularbeit, obwohl ich vorher vier Tage unterwegs war. Dann war die Debatte vorbei.“
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