Klimastreik: Was den Schulschwänzern jetzt droht
Weltweit werden heute Tausende Schüler aus 90 Ländern auf die Straße gehen, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Doch dürfen sie dafür einfach die Schule schwänzen?
Rechtlich ist die Sache eindeutig: Eine Demo ist kein Grund, vom Unterricht fernzubleiben. Das betonen alle Bildungsdirektoren. So wie Johann Heuras aus Niederösterreich: „Ich unterstütze es zwar, dass die Schüler sich für eine gute Sache einsetzen, aber das können sie auch außerhalb der Unterrichtszeit.“
Zudem hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Regeln beim Schulschwänzen drastisch verschärft: Als Schulpflichtverletzung gilt, wenn ein Schüler fünf Tage oder 30 Stunden pro Semester oder an drei aufeinanderfolgenden Tagen unentschuldigt fehlt. Dann droht eine Verwaltungsstrafe von bis zu 440 Euro. Und ältere Schüler können im schlimmsten Fall sogar ihren Schulplatz verlieren.
Allerdings zeigen viele Schulleiter und nicht zuletzt der Bildungsminister Heinz Faßmann durchaus Verständnis für die Anliegen der Schüler. Es wird letztlich also im Ermessen der Schulen und Schulbehörden liegen, ob den Schülern tatsächlich Konsequenzen für das heutige Fernbleiben drohen und ihre Eltern Strafen zahlen müssen.
Offen muss die Frage bleiben, was passiert, wenn „Fridays for future“ kein einmaliges Ereignis bleibt, sondern die Schüler regelmäßig an den Freitagen dem Unterricht den ganzen Tag lang oder stundenweise fernbleiben. Dann werden harte Konsequenzen viel wahrscheinlicher.
Übrigens: Die neuen Regeln zum Schulschwänzen, die dazu führen, dass Eltern einfach ein Zahlschein zugeschickt wird, wenn ihre Kinder dem Unterricht fernbleiben, haben ihre Wirkung nicht verfehlt: Schulschwänzen wurde damit in weiten Teilen abrupt beendet.
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