Weltweiter Schulstreik am Freitag: Zwölf Demos in Österreich

Symbolbild
"Wir streiken bis ihr handelt", die Schüler fordern die Bundesregierung zum Handeln für das Klima auf.

Schon seit 21. Dezember streiken und demonstrieren Schüler jeden Freitag auf dem Heldenplatz für den Klimaschutz. Auch während der Semesterferien sind sie auf die Straße gegangen. Bis vor Kurzem hat diese Bewegung wenig Aufmerksamkeit bekommen. Mit dem Aufruf zum weltweiten Streik an diesem Freitag hat sich das geändert.

In knapp 1700 Städten in mehr als 100 Ländern weltweit sind an diesem Freitag Schülerstreiks angekündigt. Auch in Österreich ist die Zahl der Demonstrationen in kurzer Zeit auf zwölf Städte hochgeklettert. Erst am Donnerstag wurden vier weitere Städte, in denen der Streik nun erstmals stattfindet, angemeldet. Freitagmorgen folgte eine weitere Stadt. 

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Weltweit werden am 15. März Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz streiken.

Um fünf vor zwölf treffen sich die Schüler Wiens auf dem  Heldenplatz zum Klimastreik. Bis jetzt waren es wöchentlich bis zu 300 Demonstranten. Für diesen Freitag wurden in Wien 5000 Demonstranten bei der Polizei angemeldet, heißt es bei den Veranstaltern. Es gibt fünf Sammelpunkte, von denen aus zum Heldenplatz marschiert wird: ab 10 Uhr  beim Schottentor, am Hammerlingplatz,  auf der Mariahilfer Straße (Stiftskirche), am Karlsplatz und in Wien Mitte. Ab 13 Uhr marschieren die Demonstranten vom Heldenplatz bis zum Verkehrsministerium.

Weltweiter Schulstreik am Freitag: Zwölf Demos in Österreich

An fünf Sammelpunkten treffen sich die Schüler und marschieren zum Heldenplatz. Von dort geht es gemeinsam weiter über den Ring.

Die Veranstalter richten sich mit den Protesten an die Bundesregierung, jedoch nicht mit neuen Forderungen. Sie wollen, dass die Regierung sich an das hält, was abgemacht wurde – nämlich das Pariser Klimaabkommen. Beim Streik ginge es vordergründig darum, die Politik zum Handeln zu bewegen, denn es sei „fünf vor zwölf“. Und: „Wir streiken, bis ihr handelt“, lautet die Ansage.

Der ÖAMTC rechnet ab 11 Uhr mit Verzögerungen  in der Innenstadt und in angrenzenden Bezirken (3., 7., 8. und 9.). Inwiefern Busse und Straßenbahnen beeinträchtigt würden, sei unklar.  Betroffen seien Abschnitte am Ring, Josefstädter Straße, Invalidenstraße, Praterstraße, Untere Donaustraße, Franz-Josefs-Kai und die Zweierlinie. Wer kann, solle auf die U-Bahn ausweichen, empfiehlt der ÖAMTC.

 

In Graz umgehen die Klimaforscher Gottfried Kirchengast und Karl Steininger die Debatte um das Schwänzen, indem sie um 12.30 Uhr eine öffentliche Schulstunde am Tummelplatz abhalten. In Linz rechnet man mit mehr als 1000 Schülern, ab 11 Uhr treffen sie sich dort am Hauptplatz. Um 10 Uhr treffen sich die Schüler in Innsbruck bei der Annasäule und marschieren von dort zum Landhausplatz.

In Salzburg gibt es zwei Demozüge um 11.55 Uhr vom Hauptbahnhof und von der Akademiestraße zum Residenzplatz. In Bregenz versammelt die Schülerschaft sich um 9 Uhr beim Bahnhof. Von dort ziehen sie zum Landhaus Bregenz und zu einer Endkundgebung um fünf vor zwölf. In Klagenfurt wird ab 12 Uhr am Alten Platz demonstriert.

Gestern angemeldet wurden Demos in Villach (12 Uhr, Hauptplatz), Fürstenfeld (10.30 Uhr, Hauptplatz), Hartberg (um 10 Uhr beim Bundesschulzentrum und beim Ökopark) und Bad Ischl (um 13 Uhr im Kurpark beim Wirer Denkmal). Erst am Freitagmorgen wurde eine weitere Demo in Eisenstadt angemeldet. Um fünf vor zwölf ist Treffpunkt vor dem Rathaus. 

Vorbereitungen auf Schüler-Demo

Gretas Funke

Die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg wurde  weltweites Vorbild für Jugendliche. Seit Monaten  streikt sie freitags vor dem schwedischen Parlament. Auf der Weltklimakonferenz  im Dezember sprang ihr Funke weltweit über –auch auf Katharina Rogenhofer und Johannes Stangl, die  seit Dezember Streiks in Wien organisieren.

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Seit Monaten demonstriert und streikt die 16-Jähirge.

„Wir können keinen Ausweg aus einer Krise finden, die wir nicht als Krise behandeln. Wenn Lösungen in diesem System so unmöglich zu finden sind, dann müssen wir das System ändern. Ihr habt uns in der Vergangenheit ignoriert und ihr werdet uns wieder ignorieren. Euch gehen die Entschuldigungen aus und uns geht die Zeit aus“, so Greta.

Am Donnerstag wurde sie von zwei schwedischen Politikern für den Friedensnobelpreis nominiert. Die diesjährige Frist für die Nominierung endete jedoch bereits am 31. Jänner.

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