Klimagerät löst Kohlenmonoxid-Unfall aus: Feuerwehr rettet Wiener Paar

Schlägt der Kohlenmonoxid-Melder Alarm, sollte man Wohnung oder Haus verlassen
Warnmelder der Berufsfeuerwehr schlugen sofort an. Klimagerät erzeugte Unterdruck, deshalb stieg CO-Gehalt in der Wohnung an.

Ein Ehepaar ist in der Nacht auf Mittwoch, kurz nach Mitternacht, bei einem Kohlenstoffmonoxid-Unfall in seiner Wohnung in Wien-Favoriten verletzt worden. Ursache für die hohe CO-Konzentration war ein mobiles Klimagerät, berichtete die Berufsfeuerwehr Wien. Feuerwehrleute retteten die bereits bewusstlose Bewohnerin. Die Frau und ihr Mann wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Durch den Betrieb des Gerätes war es zu einem Unterdruck in der Wohnung am Wielandplatz gekommen, daher konnten die Abgase der Therme nicht ordnungsgemäß abziehen. Es bildete sich eine starke CO-Konzentration in den Räumlichkeiten. Das Ehepaar verspürte Unwohlsein und verständigte noch selbst die Berufsrettung.

Klimagerät löst Kohlenmonoxid-Unfall aus: Feuerwehr rettet Wiener Paar

Die Kohlenstoffmonoxid-Warngeräte der Sanitäter schlugen bereits beim Betreten der Wohnung Alarm. Unter Atemschutz brachten Feuerwehrleute die reglos im Bett liegende Frau aus der Wohnung und übergaben sie an den Rettungsdienst. Mit einem Hochleistungsbelüftungsgerät wurde die CO-Konzentration im Gang und der in der Wohnung beseitigt.

Warnung vor CO-Unfällen

Unter normalen Umständen sei eine Gastherme absolut sicher, betonte die Feuerwehr und warnte zugleich: Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration können auftreten, „wenn Therme oder Abgasfang (Rauchfang) nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen - beispielsweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer mobilen Klimaanlage“. Bei Betrieb der Therme im Sommer wird zu geöffneten Fenstern und Türen zu dem Raum geraten, in dem das Gerät montiert ist.

„Durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden“, erklärte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. „Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen. Regelmäßige Kontrollen und Wartungen seien daher wichtig.

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Merkmale einer leichten Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. “In diesem Fall sofort den gefährdeten Bereich verlassen und Rettung und Feuerwehr verständigen, empfehlen die Experten. 

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Die Feuerwehr gibt fünf Tipps, wie man Unfällen mit dem farb- und geruchlosen Gas im Zusammenhang mit Gasthermen vorbeugen kann:

  1. Fenster und Türen öffnen:
    Beim Betrieb der Gastherme, etwa beim Duschen oder Geschirrabwaschen, sollte man Fenster und Türen zu dem Raum öffnen, in dem die Therme steht.
     
  2. Unwohlsein ernst nehmen:
    Man sollte auf frühe Anzeichen einer Vergiftung wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen achten. Besonders weil immer mehr Haushalte über ein mobiles Klimagerät verfügen. Dieses saugt Luft aus den Räumen, sodass Thermen zu wenig Verbrennungsluft bekommen und in Folge Kohlenmonoxid entsteht. Ganz ähnlich verhält es sich übrigens bei Dunstabzugshauben und eingebauten Ventilatoren.
     
  3. Die Gastherme regelmäßig warten lassen:
    Man sollte die Gastherme mindestens einmal im Jahr von einem Installateur überprüfen lassen. Der Profi erkennt früh genug, wenn diese nicht richtig funktioniert und potenziell gefährlich ist.
     
  4. Rauchfang überprüfen lassen:
    Durch die Hitze kann sich in Rauchfängen zudem eine Art Luftstoppel bilden. Wenn die Außentemperaturen zu hoch sind, sind die Abgase im Vergleich dazu nicht heiß genug und ziehen daher nicht nach oben ab. Es bildet sich ein Abgasrückstau. Nicht zuletzt deshalb ist die Wartung der Thermen und Rauchfänge aktuell besonders wichtig.
     
  5. Fenster- und Türdichtungen überprüfen lassen:
    Verschärft wird das Problem auch durch die immer besseren Dichtungssysteme. Bei neuen Fenstern  und Türen empfiehlt es sich daher, den Rauchfangkehrer testen zu lassen, ob noch ausreichend Luft zirkuliert.  

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