Die Gründe, warum man ein Feuerwerk zu Silvester ablehnt, sind vielfältig. Der Umweltaspekt ist dabei ein immer gewichtigerer. Jährlich verursachen Raketen und Co. rund 1.000 Tonnen Müll in ganz Österreich. Hinzu kommen 400 Tonnen Feinstaub. Die Rückstände der Raketen bereiten dabei vor allem am Land große Probleme. Abgeschossene Raketen-Batterien, Plastikverschlüsse oder explodierte Knaller landen in Feldern, Wiesen oder bleiben auf der Straße liegen.
Tiere fressen Plastik
Gerade in Gebieten mit viel Landwirtschaft kann das zu einem Problem für die örtlichen Bauern werden. Darum fordern die oberösterreichischen Landwirtschaftsvertreter auch, dass zumindest die Plastikteile der Raketen künftig durch Varianten aus Maisstärke oder anderen abbaubaren Stoffen ersetzt werden. Denn diese Teile werden oft von Tieren gefressen, die dadurch krank werden oder sogar sterben. "Die Forderungen nach Umwelt- und Klimaschutz sind laut, daher muss alles daran gesetzt werden, jegliche Verschmutzung der Natur zu vermeiden", sagt der Landesobmann des oö. Bauernbundes Max Hiegelsberger.
Und auch die lauten Knallgeräusche der Feuerwerkskörper sorgen immer wieder für Probleme.
Zahlreiche Tierschützer appellieren Jahr für Jahr, von Feuerwerken Abstand zu nehmen, denn gerade für die vielen Vierbeiner ist die Silvesternacht durch die lärmenden Raketen eine Qual, wie der Wiener Tierschutzverein (WTV) erklärt. "Die Knallerei rund um Silvester bedeutet für viele Haustiere und Wildtiere extremen Stress und ist pure Tierquälerei. Einige Tiere geraten dadurch gar in Lebensgefahr", sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Im WTV basteln Pfleger bereits seit einigen Wochen Beschäftigungsmaterial für Haustiere, um den Stress erträglicher zu machen.
Pyrotechniker
Während die einen vor den Feuerwerken warnen, geht es für andere bei den Silvesterknallerein um ihre Existenzgrundlage. Und sie fürchten daher Verbote und weniger Aufträge. Pyrotechniker spüren die Auswirkungen besonders, wie Helmut Szagmeister, stellvertretender Bundessprecher des Pyrotechnikhandels bei der Wirtschaftskammer, erklärt: "Wir zerstören hier einen kompletten Berufszweig. Da geht es um dreistellige Millionenumsätze im ganzen Land und natürlich hängen da auch viele Existenzen daran."
Szagmeister kennt viele Kollegen, die ihren Job nicht mehr ausüben, weil sie keine Aufträge mehr bekommen. "Da gehen tausende Arbeitsplätze langsam ein. Es ist keine Frage, dass Lärm, Feinstaub und Müll ein Problem sind. Der Handel schaut da auch nicht weg und sucht nach Alternativen, die weniger umweltschädlich sind. Aber die illegalen Knaller die man jenseits der Grenze bekommt, machen für die Pyrotechniker das Leben schwer."
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