Kirchturm stürzte ein: Heftige Unwetter bei Völkermarkt in Kärnten

Kirchturm stürzte ein: Heftige Unwetter bei Völkermarkt in Kärnten
Heftige Unwetter hinterließen in Kärnten eine Spur der Verwüstung. In Völkermarkt stürzte gar ein ganzer Kirchturm ein.

Wo bis Montagabend noch der spitze Turm der katholischen Filialkirche in St. Marxen bei Kühnsdorf in den Himmel geragt ist, sieht man nur noch einen niedrigen Stumpf.

Der heftige Sturm, der vor allem den Osten und Süden Österreichs schwer getroffen hat, hat die Kirchturmspitze herunter gerissen und das gotische Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert schwer beschädigt.

Bezirksfeuerwehralarm

Betroffen war aber nicht nur die Filialkirche, sondern der gesamte Bezirk Völkermarkt. In den Abendstunden wurde deshalb auch Bezirksfeuerwehralarm ausgelöst. 

Auswirkungen hatte das schwere Unwetter auch auf den Kirchtag in St. Margarethen ob Töllerberg: Laut ORF drohte das große Festzelt regelrecht abzuheben.

200 Personen in Sicherheit gebracht

200 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden, der Kirchtag wurde abgesagt. Ein angrenzender Bach trat zudem noch über die Ufer und setzte das Zelt komplett unter Wasser. Um 20.30 Uhr trat der Krisenstab zusammen, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

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Dutzende Feuerwehren standen im Einsatz, um umgestürzte Bäume, die die Straßen blockierten, zu beseitigen. Dazu kamen Überschwemmungen auf zahlreichen Landes- und Gemeindestraßen. 

"Die Wetterstationen haben rund 30 Liter pro Quadratmeter Niederschlag binnen 30 Minuten und Spitzenböen bis 94 km/h verzeichnet", schreibt die Unwetterzentrale auf Twitter. Auch Hagel habe einiges an Schaden angerichtet. 

 

Großflächige Stromausfälle

Bis zu 2.500 Haushalte waren am Montagabend zeitweise ohne Strom. Gegen 21.00 Uhr waren noch rund 1.000 Haushalte unversorgt. „Vor allem das Gebiet rund um den Klopeiner See hat es schwer getroffen, da liegen die Bäume kreuz und quer“, sagte Robert Schmaranz von Kärnten Netz auf APA-Anfrage.

Wie viele Schäden behoben werden können, hänge davon ab, ob die Monteure in der Nacht überhaupt zu den Störstellen kommen, so Schmaranz.

Nicht nur Kärnten war am Montagabend von schweren Gewittern betroffen. Im Burgenland standen 26 Feuerwehren im Bezirk Güssing im Einsatz. Die Einsatzkräfte waren vor allem damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von den Straßen und Wegen zu räumen. Auch viele Dächer sind vom Unwetter zerstört worden. 

Schäden in Millionenhöhe

Starkregen und Hagel haben in der Nacht auf Montag in weiten Teilen Österreichs Schäden in Millionenhöhe an landwirtschaftlichen Kulturen verursacht. Das berichtete die Hagelversicherung am Montag in einer Aussendung.

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Besonders Oberösterreich war stark betroffen - ein Schaden von rund 4,6 Millionen Euro entstand. Auch in der Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland wurden Nutzflächen zerstört.

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