Kirchen zu Zeiten von Corona: Glaube, Krise, Hoffnung
Für die Religionsgemeinschaften waren die Corona-Sperren eine sehr schwierige Zeit. Die Christen konnten Ostern, ihr wichtigstes Fest im Kirchenjahr, nur vor dem Bildschirm feiern. Den Muslimen war zum Ramadan der Weg in die Moscheen verwehrt. Und auch das jüdische Pessach-Fest konnte nicht in gewohnter Weise begangen werden.
Noch keine Rückkehr zur Normalität
Seit Freitag sind die Tore jedoch wieder geöffnet. Eine Rückkehr zur Normalität ist es dennoch bei Weitem nicht. Die Gottesdienste dürfen nur unter strengen Auflagen als gemeinsame Feier stattfinden. Darauf wird ganz genau geschaut.
Schönborn spricht Dank aus
Dennoch hatte sich Kardinal Christoph Schönborn sehr zufrieden gezeigt, als mit der Bundesregierung diese Öffnung beschlossen wurde.
Er sprach davon, dass es erfreulich sei, dass die von den Kirchen und Religionsgemeinschaften mitgetragenen Maßnahmen auch zum Erfolg im Kampf gegen das Coronavirus beigetragen haben.
Schönborn: „Ich danke der Bundesregierung und allen Gläubigen für die gelebte Verantwortung und Disziplin, die uns dem erhofften Ende der Krise einen großen Schritt näher gebracht haben. Beides und Gottes Hilfe brauchen wir weiterhin.“
Anmeldungen zur Messe
Die Vorgaben für das gemeinsame Feiern sind allerdings groß. Abgesehen von Desinfektionsmitteln, Mundschutz oder desinfizierten Gesangsbüchern muss vor allem darauf geschaut werden, dass der Abstand zwischen den Gläubigen gewahrt bleibt.
Gefordert ist der Mindestabstand von einem Meter, empfohlen werden jedoch zwei Meter.
Dazu müssen etwa die Pfarren genau errechnen, wie viele Personen dann in den Kirchenbänken Platz nehmen können. Ein Ordnerdienst muss das kontrollieren.
Zählkarten werden ausgegeben
Das hat zu außergewöhnlichen Maßnahmen geführt. Vor manchen Kirchen werden Zählkarten ausgegeben. Andere Pfarren verteilen nur so viele Gebetsbücher am Eingang, wie danach Messbesucher erlaubt sind. Der Rest muss abgewiesen werden.
In der Pfarre Gänserndorf oder einigen Wiener Pfarren wie Ober St. Veit sind Online-Registrierungen bzw. telefonische Anmeldungen für den Messbesuch vorgesehen.
Messen im Freien
Neu sind seit Freitag auch die Vorgaben für Messen im Freien. Bisher waren auch diese auf 10 Personen begrenzt. Nun ist diese Beschränkung gefallen. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass auch im Freien der Mindestabstand eingehalten wird.
Das Tragen von Mundschutz ist dort nicht Bedingung, wird aber empfohlen. Und die Messen müssen „dem ortsüblichen Charakter“ entsprechen. Mit anderen Worten: Es soll zu keinen religiösen Freiluft-Großveranstaltungen kommen, zu denen auch auswärtige Gläubige anreisen.
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