Kinderpornografievorwürfe gegen Österreicher in der Ukraine

Mädchen im Sonnenuntergang
Angebliche Kindermodel-Agentur soll Fotos und Videos mit Minderjährigen produziert und im Internet verkauft haben.

Ein 35-jähriger Österreicher und seine 22-jährige Ehefrau sind im zentralukrainischen Winnyzja im Zusammenhang mit Vorwürfen der Produktion sowie der Verbreitung von Kinderpornografie festgenommen worden. Die ukrainische Nationalpolizei veröffentlichte detaillierte Angaben zu ihrer Amtshandlung, über die am Donnerstag auch die "Kronen Zeitung" berichtete.

"Nach vorliegenden Informationen haben der österreichische Staatsbürger und seine Gattin in einem Privathaus im Bezirk Winnyzja als angebliche Kindermodel-Agentur ein Studio eingerichtet, in dem fast drei Jahre lang Foto- und Videoaufnahmen minderjähriger Buben und Mädchen angefertigt wurden. Diese Materialien sind im Anschluss auf nichtöffentlichen Internetseiten verkauft worden", schrieb die ukrainische Nationalpolizei in einer Aussendung.

In einem veröffentlichen Video ist neben Polizisten, die ein Wohnhaus stürmen, auch ein tätowierter Mann mit unkenntlich gemachtem Gesicht zu sehen. In einer Szene wendet er sich in eher gebrochenem Englisch und mit hörbarem österreichischen Akzent an jene Polizisten, die ihn gerade festgenommen haben.

Abnehmer im Ausland

Die Weitergabe der Aufnahmen, die laut Expertise Merkmale von Kinderpornografie aufweisen sollen, sei ohne Zustimmung der Eltern erfolgt, hieß es. Abnehmer seien insbesondere im Ausland gewesen, bezahlt wurde mit Kryptowährungen. Den Verdächtigen droht laut Polizeiangaben im Fall einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft. Über die Verhängung von Untersuchungshaft lagen am Donnerstagnachmittag im öffentlichen Gerichtsregister der Ukraine noch keine Angaben vor.

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