NÖ: Sechsjährige missbraucht und auf Sex-Portal angeboten

NÖ: Sechsjährige missbraucht und auf Sex-Portal angeboten
Das Landeskriminalamt NÖ konnte einen erschütternden Fall von Kindesmissbrauch aufklären. Ein 43-jähriger Bosnier sitzt in Haft.

"Ein kalter Schauer läuft einem dem Rücken hinunter, wenn man sich mit diesem Fall beschäftigt", sagt Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA). Und tatsächlich handelt es sich um erschütternde Details, die am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Die Ermittler konnten einen 43-jährigen bosnischen Staatsbürger ausforschen, der nicht nur seine Kinder jahrelang sexuell missbraucht haben soll, sondern auch das sechsjährige Mädchen einer befreundeten Familie. Um sie willenlos zu machen, soll der Verdächtige das Kind mit psychotropen Stoffen betäubt haben.

Gespräche mit "Kunden"

Zudem soll er das Opfer auf einem Sex-Portal gegen einen vierstelligen Euro-Betrag zum sexuellen Missbrauch angeboten haben. Es habe auch schon Gespräche mit möglichen "Kunden" gegeben, berichtet Haijawi-Pirchner.

Täter hatte Waffe bei sich

Doch bevor es so weit kommen konnte, schlug das LKA (Ermittlungsbereich Menschenhandel) in Wien zu und verhaftete den 43-Jährigen. Der Mann setzte sich dabei heftig zu Wehr, in seiner Jackentasche fanden die Fahnder eine Pistole, die der Bosnier illegal besessen hatte.

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Haijawi-Pirchner und Holzer präsentierten den Fall

Die furchtbaren Taten soll der Bosnier zudem gefilmt haben, ein Österreicher, zwei Syrer, ein Iraner und ein Afghane konnten als Abnehmer ausgeforscht werden.

468 Verdächtige im Vorjahr ausgeforscht

"Es sind verabscheuungswürdige Verbrechen, die an den schwächsten unserer Gesellschaft verübt werden", betonte auch Andreas Holzer vom Bundeskriminalamt. Allein im Jahr 2019 gelangten laut Holzer 468 Verdächtige ins Visier der Ermittler.

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Diese Waffe wurde sichergestellt

Ruf nach mehr Befugnissen

„Ich bedanke mich bei den Ermittlerinnen und Ermittlern für ihre herausragende Arbeit, die zur Ausforschung und Festnahme des Täters führte und somit die minderjährigen Opfer vor weiteren schrecklichen Verbrechen bewahrte. Die Anonymität im Internet und die modernen Kommunikationsmittel spielen den Pädophilen und ihren Netzwerken in die Hände, umso mehr ist es auch unsere Verantwortung darauf hinzuweisen, dass für die Ermittlungsbehörden dringende Notwendigkeit für entsprechende Befugnisse und Instrumente besteht, um gerade in diesem Deliktsbereich, bei Einhaltung des erforderlichen Rechtsschutzes, Informationen von Internet- und Kommunikationsanbietern zu erhalten, die für unsere wichtige Arbeit unerlässlich sind“, sagte Haijawi-Pirchner abschließend.

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