Kinderhort in Korneuburg steht vor der Schließung

Kinderhort in Korneuburg steht vor der Schließung
Betreiber sieht Schuld für Ende der Nachmittagsbetreuung bei der ÖVP, Bürgermeister Gepp: „Frechheit“

27 Kinder sollten im Herbst die Nachmittagsbetreuung des SPÖ-nahen Vereins Kinderfreunde in Korneuburg besuchen. Am Dienstag ging jedoch ein Brief an die Eltern zur Schließung des Kidspoint-Horts hinaus. Der Grund dafür sei wirtschaftlicher Natur. Gerettet werden könnte die Betreuungseinrichtung durch eine Defizitausgleichszahlung durch die Stadtgemeinde. Laut ÖVP-Bürgermeister Christian Gepp geht es um mindestens 23.000 Euro.

Vor zehn Tagen sei er erst am Rande eines Gesprächs mit den Verantwortlichen, bei dem es um die Sommerbetreuung ging, darüber informiert worden. Sie hätten gesagt: „Wenn ich nicht 23.000 Euro bezahle, müssen sie zusperren.“ Natürlich könne er das nicht einfach so entscheiden, „ich habe das Geld ja nicht einfach einstecken, das braucht auch die Deckung der Gemeinde“. Gepp habe das Gespräch beendet mit dem Hinweis auf Bedenkzeit und Unterlagen gefordert.

Kinderhort in Korneuburg steht vor der Schließung

Kinderfreunde-Obfrau Karin Schuster-Zwischenberger und SPÖ-Vizebürgermeisterin Gaby Fürhauser sehen Schuld bei ÖVP.

„Großartige Frechheit“

Ohne eine finale Antwort verschickten nun die Kinderfreunde das Infoschreiben an die Eltern. Gleichzeitig wandte sich die SPÖ in einer Aussendung an die Öffentlichkeit. Darin wird klar, dass die Schuld für das Hort-Aus bei der Korneuburger ÖVP gesehen wird, die „Politspielchen“ auf dem Rücken der Kinder und Eltern austrage. Der Kinderfreunde Hort müsse schließen, nachdem er „in den vergangenen Jahren systematisch ausgehungert und die schulische Nachmittagsbetreuung durch das ÖVP-nahe Hilfswerk bevorzugt behandelt worden ist“, wie es in der Aussendung heißt.

Für Bürgermeister Gepp ist das „eine großartige Frechheit, was da kolportiert wird. Da wird weder ein Verein benachteiligt noch einer bevorzugt. Das ist eine Farce, das in die Parteipolitik zu bringen.“ Zudem hätten die Kinderfreunde die geforderten Unterlagen nicht eingereicht.

Das wiederum negiert Kinderfreunde-Obfrau und SPÖ-Gemeinderätin Karin Schuster-Zwischenberger auf KURIER-Nachfrage: „Alle Daten wurden mehrmals weitergeleitet, wir haben keine Rückmeldung erhalten.“

Die betroffenen Familien sind jedenfalls besorgt, ihnen versichert ÖVP-Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser: „Wir werden die Eltern nicht alleine lassen, jedes Kind wird eine Betreuung erhalten.“ 

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