„Seitdem hat sich nichts geändert. Ich bekomme immer nur hoffnungsvolle Versprechen von der Akademie, aber passiert ist nichts. Ich studiere seit acht Jahren hier. Wie lange soll das noch dauern?“, fragt sich der Student.
Bei seiner neuerlichen Protestaktion erhielt er viel Unterstützung. „Stein hat Zeit, der Mensch nicht!“ oder „Das Monument steht nicht über den Menschen“ stand etwa auf Plakaten von den rund zwei Dutzend Studenten, die sich während des Protests am Montag am Schillerplatz einfanden.
„Kann Protest verstehen“
Auch Werner Skvara, Vizerektor der Akademie der bildenden Künste, war vor Ort. „Ich kann eh’ verstehen, dass Philipp mit seinem Protest weitermacht. Augenscheinlich hat sich ja am Haupteingang nichts getan. Nur brauchen Bewilligungsprozesse ihre Zeit“, sagt Skvara.
Der Vizerektor spielt dabei auf die Vorstudien an, die die Akademie in Auftrag gegeben hatte. Konkret wurden drei mögliche Varianten geprüft, um den Haupteingang barrierefrei zu machen: Eine Rampe, ein Treppenlift am Fuß der Stiege und ein Lift im Inneren des Gebäudes.
Nun zeichnet sich eine Lösung ab: „Der Einbau des Lifts ist die nachhaltigste Lösung. Derzeit laufen Gespräche wegen der Finanzierung“, so Skvara. Laut der Studie würde der Umbau einen hohen sechsstelligen Betrag kosten. Wann ein Ende der Gespräche in Sicht sei, beziehungsweise die Maßnahme umgesetzt wird, könne noch nicht abgeschätzt werden.
Rampe müsste 40 Meter lang sein
Probleme mit dem Bundesdenkmalamt würden sich durch diese Lösung nicht ergeben. Anders wäre das etwa bei der Rampenlösung gewesen. „Die Rampe hätte 40 Meter lang sein müssen und wäre in den Gehsteig hineingeragt. Da hätte man dann einen Ersatzgehsteig bauen müssen“, erklärt Skvara die Alternative.
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Auch wenn die Bewilligungsprozesse noch Zeit brauchen, habe man bereits Maßnahmen umgesetzt. „Beim barrierefreien Nebeneingang haben wir die Bodenrillen verschließen lassen, die Tür bleibt außerdem immer geöffnet. Bei einem weiteren Gebäude der Akademie haben wir für 40.000 Euro automatisch öffnende Türen eingebaut“, so Skvara.
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