Protest vor Wiener Uni: Rollstuhlfahrer zieht sich am Geländer hoch

Protest vor Wiener Uni: Rollstuhlfahrer zieht sich am Geländer hoch
Ein Kunststudent zeigt mit seinem fast täglichen Protest, welches Hindernis die Treppe am Haupteingang der Akademie der Bildenden Künste ist. Warum Menschen mit Behinderung solche Probleme täglich erleben.

Für die 14 Stufen zum Haupteingang der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz braucht man in der Regel acht Sekunden. Philipp Muerling braucht dafür 25 Minuten. Der Kunststudent sitzt wegen einer Genmutation seit über zehn Jahren im Rollstuhl. Seit 2015 studiert der 34-Jährige hier, an der Akademie – und kämpft seither darum, die Universität barrierefrei zu machen. Seit mehr als zwei Wochen nutzt er den Haupteingang mit seinen – für ihn beinahe unüberwindbaren – Stufen deshalb für einen Protest. Unter größter Anstrengung zieht sich Muerling bis zu viermal pro Woche am Geländer die Treppe hoch.

Auf Verständnis stößt der Student damit nicht überall: „Vergangene Woche kamen Polizisten und wollten mich verscheuchen. Sie sagten, ich soll mich sofort in meinen Rollstuhl setzen oder sie würden das für mich erledigen“, schildert der Student. Erst als ein Uni-Mitarbeiter die Beamten aufklärte, verließen diese das Gebäude.

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