Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall

In den nächsten Tagen heißt es wieder: Regenschirm nicht vergessen!
Der sonnige Wochenstart trügt - eine Kaltfront erreicht Österreich. Bis zu 150 Liter Regen im Süden, Überschwemmungen drohen. Mehr als ein Meter Neuschnee in den Alpen.

Der Frühling lässt auch in den kommenden Tagen noch auf sich warten.

Die Kaltfront von Tief „Reiner“ und ein Genuatief beenden die kurze frühlingshafte Wetterphase: Bis Donnerstag breiten sich laut UBIMET im ganzen Land kräftiger Regen und Schneefall auf aus. Bis Freitagabend kommen von Vorarlberg bis in die Obersteiermark verbreitet 40 bis 70 Liter pro Quadratmeter zusammen. Noch mehr regnet es im Süden: In Kärnten, etwa im Lesach- und Gailtal sowie im Bereich des Loiblpasses, sind sogar mehr als 150 Liter pro Quadratmeter möglich.

Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall
ABD0008_20160712 - Ein Passant kämpft am 11.07.2016 bei starkem Regen mit einem Schirm in den Händen gegen den Regen und den Wind auf dem Theaterplatz in Dresden (Sachsen) an. Foto: Arno Burgi/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wochenend-Ausflügler sollten definitiv noch mit Winterreifen unterwegs sein.Auf den Bergen schneit es, oberhalb von 1.000 bis 1.800 fällt teils mehr als ein Meter Neuschnee. Entlang der Nordalpen wird es vorübergehend bis in die Täler winterlich, die Schneefallgrenze sinkt bis gegen 600 Meter.Man muss mit teils tiefwinterlichen Verhältnissen rechnen, zudem besteht aufgrund des nassen Schnees Schneebruchgefahr. Eine Wetterberuhigung zeichnet sich für das kommende lange Wochenende ab.

Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall
ABD0036_20160520 - SALZBURG - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Regentropfen an einer Fensterscheibe am Freitag, 20. Mai 2016. Verbreitet gehen im Raum Salzburg kräftige Regenschauer nieder. - FOTO: APA/BARBARA GINDL
Die größten Regenmengen gibt es bis Freitag im südlichen Osttirol, in Kärnten, sowie im Bereich der Hohen Tauern. In diesen Regionen kommen verbreitet 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken sind sogar mehr als 150 Liter pro Quadratmeter möglich. „Der sehr trockene Boden kann zwar sehr viel Wasser aufnehmen, bei diesen großen Mengen sind lokale Überflutungen und Vermurungen aber dennoch möglich“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Vor allem im Lesach-, Dellach und Gailtal sowie im Bereich des Loiblpasses.“ Zudem liegt die Schneefallgrenze meist oberhalb von 1.400 bis 1.800 Meter, es wird also vergleichsweise wenig Regen in Form von Schnee gebunden.

Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall
ABD0041_20151118 - Passanten kämpfen am 18.11.2015 am Brandenburger Tor in Berlin mit stürmischen Winden und Regen. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Sehr nass wird es aber auch im übrigen Land, von Vorarlberg bis in die Obersteiermark fallen in Summe bis Samstagfrüh vielerorts 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter. Oberhalb von 600 bis 1.000 wird es hier vorübergehend wieder winterlich, auf den Bergen kommt bis zu ein Meter Neuschnee dazu. In den den Tälern werden es meist nur ein paar Zentimeter sein, die tagsüber am warmen Boden wieder wegtauen. „Durch den nassen Schnee und die oft bereits belaubten Bäume besteht allerdings dennoch große Schneebruchgefahr“, so Spatzierer. In der Nacht auf Freitag kann vorübergehend auch in vielen Salzburger Tauerntälern der Winter noch einmal einkehren.

Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall
ABD0029_20170420 - MARIAZELL - ÖSTERREICH: Der Winter meldet sich mit tiefen Temperaturen und Schneefällen zurück. Im Bild: Eine zugeschneite Straße am Donnerstag, 20. April 2017, im steirischen Mariazell. - FOTO: APA/FOTO KUSS
Auf vielen höher gelegenenStraßen muss man sich wieder mit tiefwinterlichen Verkehrsverhältnissen anfreunden, etwa über den Arlbergpass, den Brenner oder auf der Tauernautobahn. Aber selbst im Inntal, in Teilen des Rheintales oder im Raum Salzburg sollte man vor allem in den Morgenstunden mit Schneefall rechnen. Auf den Bergen steigt die Lawinengefahr neuerlich an.

Kaltfront bringt starken Regen und Schneefall
Symbolbild.
Eine Wetterberuhigung setzt sich dann am kommenden, langen Wochenende durch. In Vorarlberg und Tirol scheint häufig die Sonne, Wolken zeigen sich hier nur wenige. In den übrigen Landesteilen muss man vorübergehend auch mit dichteren Wolken rechnen und vor allem am Samstag ziehen ein paar Schauer durch. Mit den Temperaturen geht es aber überall deutlich bergauf, die Höchstwerte liegen durchwegs zwischen 12 und 22 Grad, am Montag sind in Tirol sogar bis zu 24 Grad möglich.

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Das Land Tirol hat am Dienstag angesichts der prognostizierten Schneefälle eine Schneewarnung für Verkehrsteilnehmer ausgegeben. Man bat um "erhöhte Vorsicht" und empfahl das Mitführen von Schneeketten und Winterausrüstung, da eine Schneekettenpflicht nicht ausgeschlossen werden könne. Wegen der Sperre des Arlbergtunnels sollten Lkw die Arlbergpassstraße meiden und großräumig ausweichen.

Ab Mittwochabend bis Freitagvormittag erwartete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Neuschnee in Tirol. Bis Mittwochabend soll die Schneefallgrenze bei 1.000 Metern liegen, in der Nacht verstärken sich dann die Niederschläge auf der Alpennordseite und am Alpennordrand. Für die Nacht von Donnerstag auf Freitag sagten die Meteorologen Schnee bis in die Täler voraus.

Lawinengefahr in NÖ auf mäßig herabgestuft

Nach dem Wintereinbruch Mitte vergangener Woche ist die Lawinengefahr in den niederösterreichischen Alpen per Dienstag auf mäßig (2) herabgestuft worden. Ab Donnerstag kündige sich wieder Neuschnee an, teilte der Lawinenwarndienst mit.

Entstandenen Triebschnee gelte es noch in höheren Lagen zu beachten. Zum Teil könne die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers ausreichen, um (auch feuchte) Schneebretter auszulösen, berichtete der Warndienst. Ansonsten gewinne die Nassschneeproblematik die Oberhand. Mit der Kombination aus Temperaturanstieg und der bereits sehr starken Einstrahlung der Aprilsonne seien spontane Nassschneeauslösungen aus dem Steilgelände möglich.

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