Zehnte Wahl
Er sei nicht gegen die Person Pirih angetreten, betont Köfer, sondern „gegen die gesamte SPÖ, das hat es ungleich schwieriger gemacht, weil es ein Riesenapparat ist“, erzählt der 50-Jährige. Köfer weiß, wovon er spricht. Am Sonntag trat er bei seiner zehnten Wahl an, 16 Jahre lang war er von 1997 bis 2013 Bürgermeister für die SPÖ in Spittal an der Drau, für die er auch im Nationalrat saß. Nach der Landtagswahl 2013, bei der er für das Team Stronach als Spitzenkandidat antrat und einen Landesratssitz in der damaligen Konzentrationsregierung errang, musste er den Bürgermeistersessel aufgeben.
Bürgermeister als Kümmerer
Ob dieses Ergebnis eine Genugtuung für ihn sei, beantwortet der Team-Kärnten-Chef mit einem vielsagenden Lächeln. Seine erste Wahlanalyse fällt wortreicher aus: „Es hat sicher die Alternative gewonnen, weil in Spittal vieles im Argen liegt. Ein Rathaus ist ein Dienstleistungsbetrieb, da hat der Bürgermeister der erste Kümmerer zu sein. Man hat sehr mit der Freundlichkeit gespart und die Leute wollten das offenbar nicht mehr.“
Das mit dem Vertrauen der Bürger wird deutlich, sobald man den echten Köfer neben jenen auf den Werbeplakaten beim Stehtisch platziert. Ständig bleiben Passanten stehen, gratulieren zum vorläufigen Wahlsieg, sprechen Mut zu.
Coup mit Team Kärnten
Köfers Müdigkeit ist dann verflogen – ganz Vollblutpolitiker, der Sätze sagt wie: „Wir werden in den kommenden zwei Wochen nichts anders als bisher machen. Ich bin wie ich bin und das ist das Erfolgsgeheimnis. Dass man Themen anspricht, die die Leute interessieren und nichts mit Fremdwörtern auskleidet, die niemand versteht.“ Kurze Pause. „Wenn ich mir den Landeshauptmann anschaue, dann bringt er keinen Satz heraus, in dem nicht vier Fremdwörter vorkommen, was auch immer er damit signalisieren will.“
Dass auch in Klagenfurt bald ein Team-Kärnten-Bürgermeister im Chefsessel sitzen könnte, macht Köfer stolz. „Natürlich bin ich stolz, das Team Kärnten ist mein Baby, aber wir bleiben jetzt ruhig und bescheiden.“ Dass der Coup gegen die SPÖ in beiden Städten gelingt, daran glaube er fest.
Was er als Bürgermeister des Team Kärntens für Spittal anders machen will, als in seiner SPÖ-Amtszeit? „Ich habe mich nicht verändert. Verändert haben sich die Probleme und das Budget. Wir brauchen einen Krisenmanager im Rathaus. Ein Bürgermeister, der sich nicht hauptsächlich bei Buffets bewegt, diese Zeiten sind vorbei.“
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