Jack Unterweger: Der Popstar unter den Serienmördern

Jack Unterweger.
Vor 30 Jahren wurde der als „Häfenliterat“ von der Schickeria gefeierte Mörder erneut wegen Mordverdachts in den USA verhaftet und an Österreich ausgeliefert.

Miami, Februar 1992. Ein Packerl mit 100.000 Schilling und Medikamenten lag am Postamt, aus Wien in die USA geschickt, als Honorar für eine exklusive Fluchtstory des „Häfenliteraten“ Jack Unterweger. Doch als er das Paket holen wollte, klickten die Handschellen: Am Schalter wartete das FBI. Die US-Behörden vollzogen einen Haftbefehl: Verdacht auf elffachen Mord.

Der Rest ist Kriminal-, Justiz- und Sozialgeschichte. Unterweger, Ende der 1970er Jahre wegen des Mordes an einer 18-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt, machte nach seiner Entlassung 1990 Karriere als Szenetiger und Talkshowgast: Seine Werke, die er in der Justizanstalt Stein schrieb, überzeugten viele Vertreter aus Kunst und Kultur so sehr, dass der damals 40-Jährige als ein Paradebeispiel von Resozialisierung galt.

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