Innsbruck will Corona-Flugpause für Sanierung der Piste nutzen

Der Flughafen Innsbruck ist seit dem 23. März dicht
Der Stillstand am Flughafen Innsbruck soll für die notwendige Sanierung genutzt werden. Damit würde man sich eine weitere Sperre sparen.

Mit dem Tourismus in Tirol ist auch der Betrieb am Innsbrucker Flughafen zum Erliegen gekommen. Seit dem 23. März wird nur noch für Noteinsätze geöffnet. So konnten etwa zuletzt britische Saisonarbeiter aus den Quarantäne-Skiorten von Innsbruck aus nach Hause fliegen.

Wann die auch durch Reisebeschränkungen in ganz Europa bedingte Flugpause wieder enden kann, steht noch völlig in den Sternen. Das hängt letztlich davon ab, wie rasch die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden kann.

Ein Jahr früher

Im Aufsichtsrat des Flughafens, der in Besitz von Stadt, Land und Innsbrucker Kommunalbetrieben steht, gibt es nun laut Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) Überlegungen, die für den Herbst 2021 geplante Sanierung der Piste vorzuziehen. Und somit jene Zeit zu nutzen, in der „es wenig Flugverkehr gibt“.

Das würde allerdings „unglaubliches Behördengeschick, nicht nur auf Stadtebene, sondern auch auf Landes- und Bundesebene“, fordern, stellt sie klar. Es wäre aber jedenfalls sinnvoll, „die Pistensanierung vorzuziehen. Hoffen wir, dass es geht. Es wäre das richtige Signal.“

Für einen Zeitplan sei es noch zu früh, so Oppitz-Plörer, die sich aber wünschen würde, dass der Baustart noch in diesem Jahr erfolgen kann. Das wäre aber nicht nur für Behörden, sondern auch für den Flughafen selbst eine riesige Aufgabe.

Für dessen Sprecher, Patrick Dierich, ist es jedenfalls „undenkbar, dass das in den nächsten eineinhalb Monaten gelingen kann“ – also in jener Phase, in der der Flugbetrieb wohl auf jeden Fall noch still stehen dürfte. „Auch wenn das natürlich Charme hätte“, sagt er.

Der Flughafen könnte sich so zumindest weitere Einschränkungen in jener Zeit ersparen, wenn die Flugzeuge wieder in Innsbruck starten und landen können. Für die notwendigen Asphaltarbeiten wird nämlich von einer vierwöchigen Totalsperre ausgegangen.

Derzeit würden alle Möglichkeiten geprüft, so Dierich. Für ein rasches Auffahren der Baumaschinen gibt es enorme rechtliche Hürden. So muss etwa eine europaweite Ausschreibung für das 25 Millionen Euro teure Projekt durchgeführt werden.

Terminal auf Eis

Einen bereits gestarteten Architekturwettbewerb für den ebenfalls geplanten Neubau des Terminals (90 Millionen Euro) musste der Flughafen vergangene Woche stoppen. Zu unklar seien die Auswirkungen der aktuellen Krise auf das Unternehmen, hieß es.

Das gilt im Übrigen auch für die Budgets der öffentlichen Hand. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, wollen Stadt und Land Tirol kommende Woche zuletzt unterbrochene Baustellen wieder starten.

Wieder Parkgebühren

Einnahmenseitig dreht die Stadt ebenfalls am Rad. Wie Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) ankündigt, wird in Innsbruck ab 2. Mai die Parkraumbewirtschaftung wieder aufgenommen. Die wurde ausgesetzt, um Systemerhaltern das Erreichen ihrer Arbeitsplätze zu erleichtern.

Falls nötig, werde es weiter Ausnahmen – etwa für Klinikpersonal – geben, so Schwarzl. In Linz, Klagenfurt, Graz und Salzburg gibt es vorerst noch keinen Zeitplan für das Aktivieren der Kurzparkzonen.

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