Initiativen gegen Donaubrücke senden Appell an Landtage

Initiativen gegen Donaubrücke senden Appell an Landtage
Gegner fordern einen billigeren Neubau direkt neben der alten Mauthausner Brücke.

Drei Bürgerinitiativen aus dem Enns-Donauwinkel versuchen mit einem Appell, die beiden Bundesländer Ober- und Niederösterreich doch noch vom derzeit geplanten Bau der neuen Donaubrücke bei Mauthausen abbringen.

Die Bürgerinitiative Verkehr4.0, die Initiative Verkehrswende.at und die Bürgerplattform Ennsdorf-Pyburg-Windpassing haben am Sonntag einen gemeinsamen offenen Brief an die Landtage von OÖ und NÖ veröffentlicht.

„Wir wollen in diesem Schreiben den Politikern unsere Sorgen um den weiteren Verlauf des Projektes Donaubrücke Mauthausen übermitteln. Wir fordern darin den Stopp des aus der Zeit gefallenen Projektes und den sofortigen Start des Baus einer modernen Brücke, parallel zu der bestehenden“, teilen die Initiativen mit. Nur so könne gewährleistet werden, dass noch rechtzeitig vor 2027 eine Donauquerung entstehe. In diesem Jahr muss die desolate alte Brücke gesperrt werden.

Konkrete Gefährdung

Beim von den Behörden der beiden Länder im Februar erteilten positiven UVP-Bescheid seien wesentliche Punkte, die sogar eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung bedeuten, nicht gewürdigt worden, beklagen die Initiativen. Sie kündigen an, gegen das aktuelle Brückenprojekt, das rund 600 Meter stromabwärts von der alten Brücke verwirklicht werden soll, Beschwerde gegen den UVP-Bescheid einzureichen. Falls erforderlich werden alle höchstgerichtlichen Instanzen ausgeschöpft, heißt es im Brief.

Die Bürgerplattform Ennsdorf-Pyburg-Windpassing, in der auch die Gemeinde Ennsdorf involviert ist, wird ihren Einspruch am 18. März einreichen, so Sprecher Herbert Pühringer. „Eine einfache Zweitbrücke neben der alten Brücke wäre viel billiger und würde alle Probleme lösen“, fordert er. In ihrem Schreiben weisen die Initiativen darauf hin, dass unter Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien weder ein baldiger Baustart noch eine grundsätzliche Genehmigung zu erwarten sei. Auch nö. Grundeigentümer, deren Auwald für das geplante Projekt gebraucht wird, wollen sich gegen einen Zwangsverkauf oder eine Enteignung am Gerichtsweg wehren.

Den zwei Bundesländern, die als Bauherrn nach jetzigem Stand rund 230 Millionen Euro investieren müssen, drohen massive Verzögerungen. Davor hatte der oö. Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) kürzlich gewarnt und den Druck auf die Gegner erhöht.

Fällt die alte Brücke ohne Ersatz aus, müssten Verkehrsteilnehmer täglich rund 400.000 Kilometer Umwege fahren. Das würde jährliche Zusatzkosten von 188 Millionen Euro für die Fahrzeiten und den CO2-Ausstoß bedeuten, warnte Steinkellner.

Kommentare