Begonnen hatte alles mit einem Kratzen im Hals und in der Lunge, "binnen kürzester Zeit schmerzte der ganze Körper auf eine Art und Weise, wie ich es noch nie hatte", erzählt sie. Wegen der Schwangerschaft war an Medikamente nicht zu denken, allerdings dachte sie auch lange nicht an eine Covid-19-Infektion. Doch die wurde dann beim sonntägigen Arztbesuch über einen Vor-Test tatsächlich festgestellt. Extreme Blut- und Entzündungswerte, Antibiotika, die nichts halfen. Am nächsten Tag sei die Fahrt ins Spital unvermeidlich gewesen. Nach umfangreichen gynäkologischen Tests war klar: "Dem Baby geht’s gut. Ab diesem Zeitpunkt floss das Antibiotikum intravenös, wie bei anderen das Bier beim Oktoberfest", so die Schwerkranke, die trotz allem nicht auf ihren Humor verzichten will.
Extremer Husten
Im Heimatspital verschlechterte sich der Zustand von Tag zu Tag. Der extrem schmerzhafte Husten wird ihr immer in Erinnerung bleiben: "Bei jedem Huster dachte ich, ich zerberste innerlich und huste mein Kind bei den Ohren heraus", beschrieb B., die bereits Mutter eines kleinen Buben ist.
Als die nächsten Untersuchungen Befürchtungen nährten, dass die Entzündungen in ihrem Körper die Fruchtblase zum Platzen bringen und bereits Fruchtwasser ausgetreten sein könnte, ging es mit dem Notarzt-Covid-Transporter in Höchstgeschwindigkeit ins Uni-Klinikum St. Pölten. Dort sei man spezialisiert auf Frühgeburten, hörte B. zuvor noch einen Arzt sagen. "Ich habe noch drei Monate, nix da, mein Kind bleibt drinnen", wehrte sich die Mostviertlerin. In St. Pölten dann tatsächlich schon im Covid-Kreißsaal gelandet, überlegten es sich die Ärzte doch noch anders.
Unterstellungen
Unzählige Untersuchungen und Blutabnahmen, Schmerzen in der Lunge und am ganzen Körper und ständig das Ringen nach Luft prägten die nächsten acht Tage. Die meisten seien schlecht gewesen, noch immer fahre das Virus in ihrem Körper Achterbahn, schrieb B. Bestens umsorgt von vermummten netten Krankenschwestern und netten Oberärzten, sei sie nach den acht Tagen im isoliertem Spitalsaufenthalt und nach zwölftägiger Erkrankung noch immer hoch infektiös.
Vielfache Genesungswünsche prasselten nach dem Posting auf die junge Frau ein. Sie dankte dafür, und teilte mit: "Gottseidank, dem Baby geht es gut! Wir hatten nochmal sehr großes Glück, bis jetzt. Die Ärzte und Schwestern leisten tolle Arbeit." Doch sie musste auch deutlich klarstellen, dass sie für ihr Posting sicher kein Geld bekommen habe. Denn auch das wurde ihr in manchen Facebook-Kommentaren unterstellt.
"Es gibt leider kein Entkommen aus meiner persönlichen Covid-19-Hölle", schrieb sie. Und im P.S: Nach tagelangen "nichts essen können", melde sich der Hunger. "Mittlerweile könnte ich für eine Schokotorte oder Cremeschnitte morden", so Claudia B.
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