Infektiöserer Subtyp BA.2 in zwei Wochen dominant
Gerade erst hat Omikron Delta verdrängt und schon steht die infektiösere Virusmutante davor, von einer eigenen Sub-Variante abgelöst zu werden: Der als BA.2 bezeichnete Typus taucht verbreitet im Abwasser auf, das zeigen die Untersuchungen von Proben aus rund 100 Kläranlagen. In Klagenfurt und Dornbirn beträgt der BA.2-Anteil bereits jeweils rund 30 Prozent.
Dieser Subtyp könnte laut Experten die derzeitige Corona-Welle verlängern. BA.2 gilt als noch infektiöser als die ursprüngliche Omikron-Variante: Vermutet wird eine doppelt so hohe Ansteckungsrate.
Durch das sogenannte Varianten-Screening des Abwassers aus Kläranlagen lässt sich BA.2 herausfiltern. Die aktuellsten Daten stammen allerdings vom 23. Jänner, doch schon vor knapp zwei Wochen betrug der BA.2-Anteil in Dornbirn 31,5 Prozent, in Klagenfurt 30 Prozent, in Salzburg elf Prozent. Über ganz Wien gerechnet wird ein Wert von 10,5 Prozent ausgewiesen, wie Mikrobiologe Heribert Insam berichtet. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ging im ORF Morgenjournal am Freitag davon aus, dass BA.2 in zwei Wochen mit 60 Prozent in Wien dominant sein werde.
Früher als durch Testungen ergibt sich im Abwasser ein Hinweis, wie stark das Virus zirkuliert: Es wird ausgeschieden, ehe Betroffene Symptome spüren oder sich testen lassen. Deshalb waren die Spitzenwerte im Abwasser den 7-Tage-Inzidenzen stets um einige Wochen voraus, um danach wieder abzuflachen - bis jetzt: „Vor zwei Wochen hat es so ausgeschaut, als wären wir am Peak, doch plötzlich gibt es ein Plateau“, betont Mikrobiologe Insam. Die Einschätzung des Covid-Prognosekonsortiums, wonach kommende Woche der Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht sei, teilt Insam nicht. „Ich bin mir da nicht so sicher. Es hat bis jetzt keine so deutliche Abflachung gegeben wie im Vorjahr.“
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