In Südafrika getöteter Taucher war Hai-Experte
"Er war sehr engagiert und erfahren. Er hat immer alles sehr gewissenhaft erledigt", sagt Ahmet Sirzat Babadostu vom Tauchclub Tamsweg über Leopold Mairhuber. "Er war zuletzt bei uns Kassier. Es hat nie ein Cent gefehlt." Der 68-jährige Tauchlehrer aus St. Margarethen im Lungau dürfte am Mittwoch einer Haiattacke in Südafrika zum Opfer gefallen sein – der KURIER berichtete.
Mairhuber war nach einem Tauchgang mit Kameraden im Riff "Protea Banks" in der Provinz KwaZulu-Natal zunächst vermisst gemeldet worden. Nach einer groß angelegten Suchaktion sind dann nur noch Teile des Tauchanzugs und der Leiche gefunden worden. Die Bisspuren sollen von einem Tigerhai stammen.
Hielt Vorträge über Haie
Mairhuber war jedenfalls im Umgang mit Haien geschult: Er hatte die Kurse Shark human interaction I + II absolviert, ist der Internetseite des Tauchclubs zu entnehmen. Das bestätigt auch der Vereinsobmann. Unnötige Risiken wäre Leopold Mairhuber niemals eingegangen, meint er. "Diesbezüglich war er sehr sicher. Er hat sogar Vorträge über die Begegnung mit Haien gehalten ", erzählt Babadostu.
Mairhuber betrieb den Tauchsport laut Angaben seines Clubs seit 1990. Demnach tauchte er im Ausland am liebsten im Roten Meer – dort absolvierte er 2012 in der meeresbiologischen Feldstation des Red Sea Environmental Center (RSEC) im ägyptischen Dahab ein rund einmonatiges Volontariat, um seinem Interesse an Riffen nachzugehen. Dieses dürfte ihm am Mittwoch zum Verhängnis geworden sein.
Die traurige Nachricht vom Tod des pensionierten Bundesheer-Vizeleutnants hat auch St. Margarethens Bürgermeister Gerd Brand erreicht, der sich derzeit im Ausland auf Urlaub befindet. "Er ist im Ort sehr bekannt gewesen. Er war langjähriger Obmann der Wasserrettung und auch in der Kameradschaft aktiv", schildert Brand. Auch in der Bezirkshauptstadt Tamsweg war Mairhuber vielen ein Begriff, heißt es vom dortigen Bürgermeister Georg Gappmayer. "Er hat immer ehrenamtlich bei den Langlauftagen der Lebenshilfe mitgeholfen."
Obduktion angeordnet
Noch ist nicht endgültig gesichert, ob der 68-Jährige tatsächlich durch eine Haiattacke starb oder er bereits vor dem Biss ums Leben gekommen war. Daher befinden sich die gefundenen Leichenteile nach wie vor in Südafrika. "Die sterblichen Überreste werden in der Nähe der Unglücksstelle aufbewahrt. Die südafrikanische Polizei wird nach dem Wochenende eine Obduktion durchführen, von der man sich Aufschlüsse über die Unfallursache erwartet", sagt Thomas Schnöll, Sprecher des österreichischen Außenministeriums.
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