In Libyen festgehaltener Österreicher freigelassen

Libyen
Der 35-jährige Oberösterreicher Alexander H. dürfte wegen Verdachts auf Spionage seit März 2015 in Polizeigewahrsam gewesen sein.

Der österreichische Mitarbeiter der Sicherheitsfirma „Argus Security“, Alexander H. der seit März 2015 in Libyen von der Polizei festgehalten worden war, konnte nach langen diplomatischen Bemühungen nun das instabile, nordafrikanische Land verlassen.
Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll erklärte am Dienstagabend, dass es sich um einen bisher nicht öffentlich bekannten Fall handle. „Wir haben alle unsere diplomatischen Kontakte genutzt um den Mann freizubekommen“, so Schnöll weiter. Nach ersten Informationen dürfte der Freigelassene von libyschen Sicherheitskräften wegen Spionage-Vorwürfen in Gewahrsam genommen worden sein. Eine anberaumte Gerichtsverhandlung wurde überraschend abgesagt.

Tweet von Premierminister

Gemeinsam mit einem serbischen Staatsbürger, der ebenfalls freigelassen wurde, befindet sich der Österreicher nun vorerst in Malta. Die maltesische Zeitung Times of Malta berichtet, dass das auf Wunsch der libyschen Behörden passiert sei. Auch Maltas Premierminister Joseph Muscat gab am Dienstag über die Online-Plattform Twitter bekannt, dass er bereits den Österreichischen Kanzler Werner Faymann über die Ankunft von Alexander H. informiert habe (siehe Twitter-Posting).

Nach Angaben der Zeitung Times of Malta handelt es sich bei den beiden Freigelassenen um Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Argus Security. Die Firma mit Sitz in Zypern ist nach eigenen Angaben seit 2011 in Libyen für diplomatische Vertretungen und die Öl- und Gasindustrie sowie andere Unternehmen tätig.

Die Sicherheitsfirma „Argus Security“ hat ihren Hauptsitz in Zypern. Auf der Webseite der Firma ist zu lesen, dass das Unternehmen seit 2011 in Libyen für diplomatische Vertretungen und die Öl- und Gasindustrie sowie andere Unternehmen tätig ist. Auch in zahlreichen anderen Kriegs- und Krisengebieten wie dem Jemen und Syrien ist „Argus Security“ mit insgesamt 900 Mitarbeitern tätig.

Nicht Dalibor S.

Weiterhin offen ist das Schicksal des Österreichers Dalibor S., der im März von Terroristen auf einem Ölfeld in Libyen entführt wurde.
In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos und Bürgerkrieg. Das nordafrikanische Land wird von Dutzenden bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den zwei rivalisierenden Regierungen und Parlamenten um die Macht ringen. Islamisten wie die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) setzen sich inmitten des Chaos ebenfalls fest.

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