Impfung als Freunderlwirtschaft: Verdacht gegen mehrere Ärzte

Impfung als Freunderlwirtschaft: Verdacht gegen mehrere Ärzte
Mehrere Verdachtsfälle gegen Arztpraxen in Niederösterreich werden geprüft. Vorwürfe über Whistleblower-System.

Nicht die Hochrisikopatienten oder die über 80-Jährigen, sondern Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und sogar Jugendliche sollen stattdessen den begehrten Pieks bekommen haben. Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, gibt es nach den Bürgermeistern als „Impf-Vordrängler“ die nächste Affäre rund um den Missbrauch mit gefragtem Corona-Impfstoff.

Laut Unterlagen, die dem KURIER zugespielt wurden, sollen bis zu drei Arztpraxen in Niederösterreich einen mehr als unorthodoxen Umgang mit der Verteilung des Corona-Impfstoffes betrieben haben. Anstatt gemäß dem nationalen Impfplan die vulnerablen Gruppen zu immunisieren, sollen die Mediziner bewusst andere Personen aus ihrem persönlichen Umfeld priorisiert haben. Genannt ist der Fall einer Ärztin und Gerichtssachverständigen, deren Kinder sogar extra für die Impfung aus dem Ausland nach Österreich zurückgekehrt sein sollen.

Ärztekammer wird eingeschalten

Auf Nachfrage bestätigt Patientenanwalt Gerald Bachinger, dass über das „Whistleblower-System“ der Patientenanwaltschaft diese Woche ähnlich gelagerte Vorwürfe eingelangt sind. Dabei wurden gleich mehrere Mediziner genannt. Aktuell gehe man dem Sachverhalt gerade nach. Auch die Ärztekammer und die zuständige Sanitätsdirektion werden über die möglichen Malversationen in Kenntnis gesetzt, bestätigt Bachinger.

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