Immer mehr Armutsgefährdete: Caritas fordert Sozialnetz ohne Lücken

Immer mehr Armutsgefährdete: Caritas fordert Sozialnetz ohne Lücken
Erstkontakte in Beratungsstellen sind 2022 um mehr als die Hälfte gestiegen.

Die Heizsaison steht bevor und auch deshalb nutzte man bei der Caritas den Anlass, um einmal mehr auf die Situation von Armutsbetroffenen in Österreich hinzuweisen. Der Bund könne zwar nicht alles lösen, sei aber gefordert, einen „armutsfesten Sozialstaat“ zu ermöglichen.

Verantwortungsträger sprachen darüber, was Armut alles ist und nicht sein müsse: Sie ist Realität, sie ist weiblich und oft auch unsichtbar. Aktuelle Erhebungen der Statistik Austria zeigen zusätzlich, dass die Zahl der „materiell deprivierten Menschen“ im zweiten Quartal 2023 weiter gestiegen ist, sagt Caritas-Präsident Michael Landau. In den Sozialberatungsstellen der Caritas seien die Erstkontakte 2022 um mehr als 50 Prozent gestiegen.

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„Die Politik in Bund und Ländern darf nicht müde werden und muss gerade jetzt ein armutsfestes Sozialnetz ohne Lücken sicherstellen“, sagt Landau.

Reformen

Dabei gibt es allerdings nicht nur Kritik an der Bundesregierung. So betont der Caritas-Präsident die „wichtigen Maßnahmen“, die zur Abfederung der Teuerung beigetragen hätten, wie die Abschaffung der Kalten Progression sowie Einmalzahlungen. Diese Hilfen hätten noch dramatischere Fälle verhindert.

Die Caritas fordert weiters eine Reform der Sozialhilfe. Der Ausgleichszulagenrichtsatz (damit wird ein Mindesteinkommen für Pensionisten gesichert, Anm.) soll angehoben werden und das Arbeitslosengeld unter Beibehaltung der Notstandshilfe erhöht werden.

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