Ausgeliefert
Zumindest für zwei Verdächtige der vermutlich zehnköpfigen Bande aus dem Raum Bukarest ist nun Endstation in Österreich. Eine 30-jährige Frau wurde kürzlich nach Österreich ausgeliefert, ihr 32-jähriger Kompagnon sitzt in Innsbruck in U-Haft.
"Die Täter sind nur für die Einbruchsdiebstähle nach Österreich gereist. Am nächsten Tag waren sie schon wieder woanders", schildert Hans-Peter Seidl vom Bundeskriminalamt. Gemeinsam mit den Landeskriminalämtern Wien (Gruppe Lang) und Tirol stellte man zumindest zwei Beschuldigten ein Bein. Name der Ermittlungen: Operation Luxury Night.
Ausschau nach Opfern
Aktiv ist die Gruppierung schon seit 2016. Und zwar in Luxushotels in ganz Europa. Die Masche ging bisher auf: Entweder eine Frau oder ein Paar mietete ein Zimmer. Auf das Auftreten wurde dabei großer Wert gelegt, ebenso auf genügend Bargeld. "In Wien hat eine Frau in einem Innenstadt-Hotel als Gast eingecheckt und die anderen Hotelgäste ausgekundschaftet", sagt Ermittler Andreas Lang. War ein vermeintlich vermögendes Opfer ausgeforscht, wurde der Komplize über die Zimmernummer informiert. Während die auffällig geschminkte Frau in der Lobby Platz nahm und darauf achtete, dass das Opfer nicht vorzeitig zurückkehrte, machte sich der Mittäter an der Zimmertür zu schaffen. Und zwar in einer Art und Weise, die kaum Einbruchsspuren hinterließ und die sich auch beim elektronischen Schlüsselsystem nicht nachvollziehen ließ.
Schließlich wurde der Zimmertresor geöffnet und der Inhalt entnommen.
Raffiniert: Auch am Tresor hinterließ man fast keine Spuren. Daher die Vermutung der Ermittler: Es könnte durchaus mehr Fälle geben - in denen schlussendlich das Hotelpersonal beschuldigt worden sein könnte.
Nur durch die gründliche Tatortarbeit habe man der Gruppe auf die Schliche kommen können, betonen die Ermittler. Denn schlussendlich konnten auch DNA-Spuren sichergestellt werden.
Weiterreise
Nach zwei "erfolgreichen" Hotelaufenthalten in Wien checkte man übrigens zwei Tage später in Kitzbühel ein. "Hier haben die beiden aber falsche Dokumente vorgelegt", sagt Ermittler Mathias Wieser. Einmal war der Safe leer, ein anderes Mal allerdings erbeuteten sie Bargeld und Schmuck in Höhe von 70.000 Euro.
Insgesamt zehn Personen soll die Tätergruppe umfassen, darunter befinden sich vier Frauen.
Übrigens: Vor ihrem Österreich-Aufenthalt tourte das festgenommene Duo durch halb Europa. Nizza, Monte Carlo, Paris. Die Verdächtigen schweigen.
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