Homophober Vandalenakt gegen Kunst-Schautafeln in Bregenz

Homophober Vandalenakt gegen Kunst-Schautafeln in Bregenz
Sechs vom Kunsthaus bespielte "Billboards" mit Arbeiten der Künstlerin Anne Imhof wurden mutwillig zerstört

"Wish You Were Gay" - "Ich hoffte, du wärst schwul": Diese Aufschrift auf Tafeln entlang der Bregenzer Seestraße hat in der Nacht zum Dienstag unbekannte Täter zu einem Vandalenakt motiviert. Sechs von der Künstlerin Anne Imhof gestaltete Tafeln wurden zerstört, teilte das Kunsthaus Bregenz am Dienstag in einer Aussendung mit. 

Das Kunsthaus betreibt die "KUB  Billboards" als Teil seines Programms im öffentlichen Raum seit 1997. Bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Miriam Cahn oder VALIE EXPORT zeigten dort schon Werke. Auch Anne Imhof, die bis 22. 9. mit einer Solo-Schau im Kunsthaus vertreten ist, ist keine Unbekannte - spätestens seit sie 2017 Deutschland bei der Venedig-Biennale vertrat.  

"Feiger Angriff"

"Wish You Were Gay" ist auch der Titel von Imhofs aktueller Schau, in der es auch um die persönliche Geschichte der Künstlerin und ihrer queere Identität geht. Entsprechend empört reagierte der Chef des Kunsthauses, Thomas D. Trummer: „Das ist ein feiger Angriff auf die Kunst und auf die Menschenrechte. Homophobie darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, wird er in der Aussendung zitiert.  

Entdeckt hatte den Vandalenakt der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ). Auch er verurteilte die Zerstörung der Plakate scharf. „Die Landeshauptstadt Bregenz steht für Vielfalt und Toleranz. Solche Akte von Vandalismus und Hate Crime greifen nicht nur die Kunstfreiheit, sondern auch die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft an. Hier sprechen wir dieselbe Sprache: Nein zu Hass, Ausgrenzung, Diskriminierung und Homophobie!“, gab Ritsch zu Protokoll.

Kommentare