Holub will weitere Periode bleiben

Rolf Holub ist seit 2013 Regierungsmitglied
Kärntner Landesrat im Interview über giftige Funde und den Vorwurf, er sei vom Aufdecker zum Zudecker mutiert.

Hexachlorbenzol (HCB), Hexachlorbutadien (HCBD), Arsen, Chrom, Uran oder Glyphosat. Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten in Kärnten im Wasser, Boden oder in der Luft Schadstoffe nachgewiesen. Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) nimmt im Interview dazu Stellung.

KURIER: Wie erklärt man dem Bürger, dass in einem Land, das mit seiner Lebensqualität wirbt, stets Giftstoffe auftreten?

Rolf Holub: Bei den Elementen handelt es sich teilweise um natürliche und teils um künstliche Stoffe. Seitdem ich in der Politik bin, kämpfe ich gegen den verantwortungslosen Umgang mit gesundheitsgefährdenden Umweltgiften. Die Kontrollen wurden verstärkt und Maßnahmen ergriffen. Dennoch bin ich ans Umweltrecht gebunden, das Schwächen aufweist und das überwiegend die Gesetzgebung des Bundes betrifft.

Zum Glyphosat: Der KURIER hat vor Ort mit jenem Anrainer gesprochen, der das Aufbringen von horrenden Mengen beobachtet haben will. Er sagt, er hätte am 21. September das Büro Holub informiert, aber vom Land sei niemand gekommen, um die Causa zu überprüfen.

Die im Büro eingelangten Meldungen werden an die Umweltabteilung weitergeleitet. Auch in diesem Fall wurde die Umweltabteilung angewiesen, der Eingabe nachzugehen. Alle Eingaben werden konsequent abgearbeitet. Im Zusammenhang mit der Aufbringung von Glyphosat in einem Waldbereich ist zuständige Behörde die Bezirkshauptmannschaft und die Abteilung 10 (Land- und Forstwirtschaft, Landesrat Christian Benger, Anm.) ist die Oberbehörde.

Greenpeace entnahm Anfang Oktober Proben (in Waldhimbeeren wurde das 500-fache des Grenzwertes an Glyphosat gefunden), weil das Land nicht reagierte. Das Herumschieben der Verantwortung erinnert an den HCB-Skandal.

Es geht hier um Zuständigkeiten, die geregelt sind. Es wurden in meinem Bereich Untersuchungen in Poggersdorf vorgenommen: Diese sind glücklicherweise unauffällig. Der Brunnen wird in Zukunft weiterhin von der Abteilung überwacht und beprobt.

Kritiker werfen Ihnen vor, sie seien vom Aufdecker zum Zudecker mutiert.

Kritiker gibt es immer. In der Oppositionsrolle haben wir durch das Aufdecken des Hypo-Krimis für Neuwahlen und somit einen politischen Klimawandel in Kärnten gesorgt. Mit grüner Regierungsbeteiligung gibt es mehr Transparenz denn je.

Werden Sie bei der nächsten Landtagswahl 2018 noch an der Spitze der Grünen stehen?

Ja, weil es noch genug zu tun gibt, um Kärnten sauberzumachen!

Es ist mit SPÖ und ÖVP vereinbart, dass die Zukunftskoalition über zwei Perioden geführt wird. Was hätten Sie als Oppositionspolitiker zu solch einer "Packelei" im Vorfeld gesagt?

Meine Vision ist es, dass wir als Zukunftskoalition in einer Dreierkoalition in Kärnten weiterarbeiten. Ich stehe für nachhaltige Politik und langfristige Kooperationen. Die ersten Erfolge sind sichtbar und spürbar.

Bärensichtungen sorgen in Kärnten immer wieder für Aufregung, der Ruf nach Umsiedelung oder eines Abschusses wird vermehrt geäußert. Selbiges gilt für Wölfe, Luchse. Ist das für Sie völlig undenkbar?

Ich bin Tierschützer!

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