Der VP-Nationalrat - immer für Aufreger gut - hatte im Laufe der Woche mit Aussagen bei der Eröffnung einer neuen Seilbahn im Vorarlberger Montafon zu drohenden Energieengpässen für Kopfschütteln gesorgt.
Provokante Aussage
Der Sprecher der österreichischen Seilbahnbranche meinte dabei, wenn sich nun die Frage stelle, ob Lifte und Schneeanlagen sicherheitsrelevante Einrichtungen sind, die auch im Herbst versorgt werden müssen:
„Dann sage ich denen: Freunde, ich schaue nicht zu, wie das Wasser an mir vorbeirinnt und Strom für die Stadt produziert wird, und wir sitzen im Trockenen.“ Man werde sich zu wehren wissen.
Palfrader stufte diese Aussagen in einer Aussendung keine 48 Stunden vor dem Parteitag als bedenklich ein: Der Wintertourismus sei eine wichtige Einnahmequelle und auch der Tourismus stehe vor großen Herausforderungen.
„Wenn Franz Hörl aber der Ansicht ist, der Wintertourismus sei ebenso systemrelevant wie die Lebensmittelproduktion oder Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, dann finde ich das höchst fragwürdig.“
Und Mainusch, wie Hörl Zillertaler, richtete diesem aus: "Sollte das Worst-Case-Szenario eintreten, dann hat die Grundversorgung in der Bevölkerung oberste Priorität, darüber kann nicht diskutiert oder verhandelt werden."
Unmut in der Zentrale
In der Landespartei hat man mit derartiger Begleitmusik zum großen Auftritt von Mattle naturgemäß wenig Freude. „Sinnlos“, lautet der Kommentar eines hochrangigen VP-Funktionärs, der aber davon ausgeht, dass nach der Wahl von Mattle zum Parteiobmann wieder Ruhe einkehrt. Der soll am Samstag aufzeigen, wohin die Reise für die Volkspartei unter ihm gehen wird.
Die Ausgangslage für den Wahlkampf (am 25. September finden die vorgezogenen Landtagswahlen statt) ist denkbar ungünstig. Nicht nur die Bundes-ÖVP, sondern auch die Tiroler Volkspartei ist im Umfragetief.
Und Palfrader gegen Hörl ist auch Sinnbild für zwei Strömungen in der VP: Dort die Bildungslandesrätin, die auch in der Ära Sebastian Kurz immer wieder christlich-soziale Stimme war, da der Türkis-Fan Hörl.
Wie der neue Chef seine Partei ausrichten will und ob er die Reihen geschlossen halten kann, wird sich nach seiner Kür am Samstag zeigen.
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