Verbund wich in OÖ von der Wehrbetriebs-Ordnung ab

APA13056618-2 - 04062013 - WALDING - ÖSTERREICH: ZU APA 211 CI - Nach heftigen Regenfällen ist es in weiten Teilen Österreichs zu schweren Überschwemmungen gekommen. Im Bild die Situation im oberösterreichischen Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung) am Dienstag, 04. Juni 2013. APA-FOTO: RUBRA
Zwar nur geringfügig, aber die Auswirkungen auf die Flut sind Gegenstand von weiteren Untersuchungen.

Der Verbund ist bei der Flutkatastrophe 2013 in Oberösterreich in zwei Fällen von der Wehrbetriebsordnung abgewichen. Laut einer vom Land in Auftrag gegebenen externen Analyse war die Abweichung zwar nur geringfügig, es werde aber nun noch untersucht, ob und wie stark dadurch das Hochwasser beeinflusst worden sei. Dies sagte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Freitag auf mögliche Klagen von betroffenen Anrainern angesprochen.

Die von den Donau-Kraftwerken verursachten Abweichungen hätten zu geringen Auswirkungen geführt, erläuterte der Experte der Universität Kassel, Stephan Theobald, die Ergebnisse seiner Studie zu den entstandenen Überschwemmungen im Eferdinger Becken. Nun werde es weitere Untersuchungen geben, um ein besseres Bild des Ausmaßes zu erhalten, betonten er und Pühringer. Allerdings: Selbst wenn es die beiden Fälle nicht gegeben hätte, wäre das Hochwasser auch nicht zu verhindern gewesen, sagte Pühringer.

"Sauber gearbeitet"

"Wir haben die Wehrbetriebsordnung so gut eingehalten, wie wir konnten", sagte Verbund-Sprecher Florian Seidl. Die Kollegen in den Kraftwerkwerken hätten "im Lichte dieser Jahrhundertkatastrophe sehr sauber gearbeitet", die Schwankungen seien minimal gewesen. Die aktuelle Ordnung bezeichnete Seidl als "nicht besonders klug, sondern zu absolut formuliert", andere Toleranzgrenzen wären begrüßenswert.

Pühringer und Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) haben bereits an Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) appelliert, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die das Papier überprüfen und gegebenenfalls optimieren soll. "Wir wollen schonungslos und restlos Aufklärung betreiben", so Anschober zu den weiteren Schritten. Bis Jahresende soll die Aufarbeitung abgeschlossen sein, der Optimierungsprozess sei weitgehend eingeleitet bzw. umgesetzt. Der LH will in seiner Funktion als Finanzreferent in den kommenden zwei, drei Wochen ein Nachtragsbudget für die Hilfsmaßnahmen nach der Katastrophe vorlegen. Die von Bund und Land vereinbarten Schutzmaßnahmen im Eferdinger Becken werden sich auf rund 250 Mio. Euro belaufen.

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