Hitlergruß bei Ustascha-Feier: Weitere Provokationen blieben aus

Gedenkveranstaltung für getötete Ustascha-Milizen am Loibacher Feld
10.000 Kroaten kamen zu Treffen nach Kärnten. Polizei war mit massivem Aufgebot dabei.

Mit weniger Teilnehmern als erwartet und auch weit gedämpfterem nationalistischem Gehaben als in den vergangenen Jahren ging am Samstag das Kroatentreffen am Loibacher Feld bei Bleiburg in Kärnten über die Bühne. Weil die Veranstaltung in den vergangenen Jahren immer wieder als Bühne für rechtsradikale Aktionen und Gesten gedient hatte, gab es im Vorfeld heftige Debatten.

Die Polizei, die mit 450 Kräften ihr Kontingent gegenüber 2018 um ein Drittel aufstockte, berichtet über rund 10.00 Teilnehmer bei dem Traditionstreffen. 15.000 waren erwartet worden. Mit einer Prozession und einer katholischen Messfeier wurde an faschistische Ustascha-Milizen, die im Zweiten Weltkrieg auf Seite von Nazideutschland gekämpft und am Rückweg nach Kroatien getötet worden waren, erinnert.

Hitlergruß bei Ustascha-Feier:  Weitere Provokationen blieben aus

Polizei registrierte weniger Fahnen und Embleme bei Teilnehmern

Gegenüber den vergangenen Jahren, als die Polizei nur auf die Missachtung des NS-Verbotsgesetzes reagieren konnte, waren heuer auch Ustascha-Embleme verboten. „Es wurden deutlich weniger Fahnen und Abzeichen getragen als früher“, berichtet Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Zahl der Anzeigen nach dem Verbotsgesetz dürfte heuer deutlich niedriger ausfallen als in den vergangenen Jahren. Ein Kroate, 48, der die Hand zum Hitlergruß ausgestreckt hatte, wurde festgenommen, zog Dionisio Bilanz über die Veranstaltung. Die war von 12 bis 14 Uhr in ruhigen Bahnen verlaufen. Auch zwei kleine Gegendemonstrationen mit 50 und 100 Teilnehmern gingen ohne gröbere Probleme über die Bühne.

Entgegen den vergangenen Jahren konnte das Treffen nicht mehr als Kultusveranstaltung durchgeführt werden, weil die Diözese Klagenfurt dafür die Genehmigung entzogen hatte.

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