Historiker: Hitlerhaus weiter „Neonazi-Selfie-Spot“

Historiker: Hitlerhaus weiter „Neonazi-Selfie-Spot“
Stadt schlägt Rat von Experten aus und will Mahnstein vor Hitlerhaus lassen. Historiker Rathkolb ist skeptisch.

Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau wird bis 2023 komplett umgestaltet, dann soll die Polizei einziehen. Ziel ist, dass das Gebäude „neutralisiert“ wird.

Eines könnte dem Vorhaben des Innenministeriums in die Quere kommen: Der Mahnstein, der am Gehsteig vor dem Haus steht, wird nicht versetzt und auch nicht verändert. Das verkündete die Stadtgemeinde Braunau am Inn am Donnerstag. Sie schlägt damit den Rat einer Expertengruppe in den Wind.

Dieser Gruppe gehörte der Historiker Oliver Rathkolb an. Er akzeptiert die Entscheidung, bleibt aber skeptisch: „Ich hoffe sehr, dass die Präsenz der Polizei und die Veränderung des Ambientes ausreichen. Das Haus könnte Selfie-Spot für Neonazis bleiben.“

Der Stein aus dem ehemaligen KZ Mauthausen, so die Einschätzung der Experten, werde als „ideologischer Anknüpfungspunkt verkehrt“, anstatt abzuschrecken.

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