Der Trend, sich ein Tier zu mieten ist nicht neu. Das Konzept der achtköpfigen Familie im Lavanttal weicht davon aber ab. Denn die Tiere aus Kärnten übersiedeln nicht für eine bestimmte Zeit zu ihren neuen Besitzern, sondern vielmehr ihre Produkte per Post. „Wir bieten das Konzept seit einem Jahr an. Wir wollten der Massentierhaltung etwas entgegensetzen. Denn immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen“, erklärt Jungbauer Alexander Muchitsch.
Auswahl über Homepage
Konkret funktioniert dies so: Interessierte gehen auf die Homepage der Familie (www.farming-friends.com), wählen zwischen Hühnern, Fischen und Rindern zum Leasen, füllen ein Kontaktformular aus und erhalten bei Zuschlag ein Jahr lang etwa einmal im Monat 20 Eier von ihrem Huhn zugesandt. In einer personalisierten Eierschachtel. „Wir haben Kunden aus ganz Österreich. Auch aus Wien und Niederösterreich“, erzählt Muchitsch. 198 Euro im Jahr zahlt man für seine eigene Henne. Die Nachfrage? Enorm. Die Familie überlegt nun, weitere Leasing-Hühner – aktuell sind es 50 – bei sich am Bergbauernhof aufzunehmen und zu verleasen. Wer Henne, Rind oder Fisch übrigens persönlich kennenlernen will, kann dies nach Vorankündigung auf dem Bergbauernhof ebenfalls. Für alle, denen der Weg nach Kärnten zu weit sein sollte, gibt es auch eine eigene Hühner-Webcam. Zwischen 6 und 17 Uhr kann man einen Blick in den Hühnerstall und seine eigene Henne werfen.
Bergbauernhof der Zukunft
Aber auch die Rinder seien begehrt. Und bei den Fischen? Diese leben in einem Naturteich. Von Februar bis Mai werden die Forellen eingesetzt, im Herbst wird abgefischt und der Fisch vakuumverpackt an den Kunden verschickt. Aktuell sind noch 70 Plätze im Fischwasser frei.
Die Idee sei auch entstanden, damit die Familie, die in dritter Generation den Bergbauernhof betreibt, überleben kann: „Ich bin als Schwiegersohn der angelernte Bauer. Meine Freundin Sarah und ich haben uns überlegt, wohin der Weg des Hofes in Zukunft gehen soll. Das ist das Ergebnis“, erklärt der gelernte Elektriker.
Wer Interesse an Hilde bekommen hat – noch ist das Huhn frei. Und falls Hilde nicht der favorisierte Hennen-Namen ist: Die Leasing-Hühner können ohne Probleme umbenannt werden. Belegt werden die Patenschaft und der Name dann übrigens mit einer eigenen Urkunde mit Name und Foto der ausgesuchten Henne.
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