Dieser September war "ungewohnt normal“ kühl

Ab 5. Oktober soll eine mildere Wetterphase und die „goldene“ Zeit einsetzen. Ob sie sich länger als im September hält, ist fraglich.
Der Oktober soll ab Mittwoch freundlich und golden werden. Wie lange das anhält, ist jedoch fraglich.

Vier Jahre lang hat der September die Österreicher nun mit warmen Temperaturen und viel Sonne verwöhnt – wie man sich eben einen klassischen Altweibersommer so vorstellt. Doch heuer zeichnete der September plötzlich ein anderes Bild: Es regnete viel, dazu wehte kalter Wind, sogar Frost und Schnee waren dabei.

Was dem Gewohnheitsmenschen nun vielleicht ungewöhnlich vorkommen mag, ist es aber nicht, denn „dieser September war wieder einmal ungewohnt normal“, sagt Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet im KURIER-Gespräch.

Landesweites Mittel von 11,6 Grad

Nur 11,6 Grad hatte es diesen September im Landesmittel – so kalt war der Monat seit 2017 nicht mehr. Damals lag das Mittel bei 10,6 Grad. 2018 bis 2021 dann immer um die 13 bis 14 Grad. „Es war zu erwarten, dass wieder einmal ein Ausreißer daherkommt“, sagt Zimmermann.

Ausschlaggebend dafür war vor allem die zweite Septemberhälfte: Denn die ersten Wochen sei es durchaus mild gewesen. Grund dafür war eine Südwestströmung, die das Wetter im Land beeinflusste. Doch dann drehte sich der Wind: „Um den 17. und 18. September erreichte uns eine ausgeprägte Nordlage mit arktischer Luft“, erklärt Zimmermann. Am 20. September gab es im Bergland schließlich den ersten Morgenfrost. Am meisten Niederschlag verzeichnete Alberschwende in Vorarlberg: 332 Liter regnete es dort pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Mistelbach (NÖ) im Osten waren es nur 30.

29,6 Grad in Graz

Abzulesen sei der Wetterumschwung um die Monatsmitte vor allem aus den Temperaturen: Lag in Wien das Mittel in der ersten Septemberhälfte noch bei 18,6 Grad, stürzte es in der zweiten um 6 Grad auf 12,2 ab. Ähnlich auch in Klagenfurt: Hier war es in der zweiten Monatshälfte knapp 7 Grad kühler als in der ersten.

Die tiefsten Temperaturen (unter 1.000 Höhenmetern) erreichte es mit minus 4,3 Grad in den beiden niederösterreichischen Gemeinden Schwarzau und Moorbad Harbach. Der heißeste September-Tag entfiel hingegen auf Graz: Am 14. hatte es in Steiermarks Hauptstadt 29,6 Grad. „Trotz Ausnahmen wie den diesjährigen September geht der Trend in den nächsten Jahren dennoch klar dahin, dass der September immer häufiger zur Verlängerung des Sommers wird“, prognostiziert Zimmermann.

20-Grad-Marke

Apropos Prognose: Auch der Oktober verspricht wieder etwas wärmere Temperaturen. Aber erst ab Mitte kommender Woche, so Zimmermann. Bis dahin werde man „keine großen Sprünge“ machen. In den meisten Gegenden wird es bis Dienstag weiterhin so um die 14 Grad haben. Ab Mittwoch können die Temperaturen dann aber auch wieder die 20-Grad-Marke knacken.

Von 5. bis 9. Oktober ist eine mildere Phase und ein goldener Herbst in Sicht. Ob dann ab der Monatsmitte – wie im September – wieder ein Wetterumschwung bevorsteht, könne man noch nicht sagen. Die Vorhersagen seien dafür noch zu unsicher.

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